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Löw setzt auf Neuer und Lahm

Olivia Gerstenberger30. Mai 2014

Zum Abschluss des Trainingslagers in Südtirol zieht Bundestrainer Joachim Löw eine positive Bilanz. Die Mannschaft sei mehr und mehr zu einer Einheit geworden. Und auch die Verletzten machen Fortschritte.

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Joachim Löw spricht beim Training mit den Spielern (Foto: Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa

Joachim Löw bediente sich diverser Phrasen, um seinen Dank an die Gastgeber in Südtirol auszudrücken: "Wir haben uns wahnsinnig wohl gefühlt - wir kamen als Gäste und gehen als Freunde", erklärte der Bundestrainer überschwänglich, bevor er die vielen Fragen der Journalisten auf der Pressekonferenz beantwortete - auch zu seinem Führerscheinentzug. "Das ärgert mich, logisch, ich weiß, dass das ein Fehler war", gab er zu, schränkte jedoch gleich ein: "Ansonsten war es nicht mal im Ansatz ein Thema, weil es einfach nur Beiwerk ist."

Die WM-Vorbereitung geht so langsam in den Endspurt. Am Sonntag (01.06.2014) steht noch das Testspiel gegen Kamerun in Mönchengladbach auf dem Programm, am Tag danach muss der Trainerstab festlegen, wer endgültig die Reise zur Weltmeisterschaft nach Brasilien (12.06.-13.07.2014) antreten darf. Einen Zweifel, dass die zuletzt angeschlagenen Stammkräfte Manuel Neuer, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger kein WM-Ticket bekommen könnten, ließ Löw erst gar nicht aufkommen. Zwar stünden Lahm und Neuer am Sonntag noch nicht im Kader, doch die beiden Spieler "werden schnell ihren Rhythmus finden", ist Löw überzeugt. Neuer werde wohl beim letzten WM-Test gegen Armenien in Mainz (06.06.2014) wieder mit dabei sein, gegen Kamerun stehe Roman Weidenfeller im Tor. "Er hat eine gute Präsenz auf dem Platz, ist athletisch, reaktionsschnell und menschlich ein sehr großer Gewinn", lobte Löw. "Von seinen sportlichen Qualitäten bin ich absolut überzeugt."

Der BVB-Torwart freute sich über das Kompliment, betonte aber, keinen "Torwartkampf" ausrufen zu wollen und zu 100 Prozent seinen Konkurrenten Neuer zu unterstützen. Es sei sicher, dass Neuer im ersten WM-Spiel im Kasten stehe, sagte Weidenfeller, der sich riesig auf die WM in Brasilien freut: "Es kitzelt in den Fingern, mit 33 Jahren dieses Erlebnis zu verspüren." Den WM-Ball bezeichnete Weidenfeller als "ehrlichen Ball, weil er gerade fliegt und nur schwer zum Flattern gebracht werden kann."

Schweinsteiger und Khedira auf gutem Weg

Sami Khedira (l.) und Bastian Schweinsteiger (r.) (Foto: EPA/RUNGROJ YONGRIT)
Wichtige Stützen für die DFB-Elf: Sami Khedira (l.) und Bastian Schweinsteiger (r.)Bild: picture-alliance/dpa

Als Mitfavorit reise man nach Brasilien, betonte Löw noch einmal und nannte Brasilien als Gastgeber und Confed-Cup-Sieger als absoluten Titelkandidaten. Dann hob er einmal mehr die gute Stimmung im Team hervor. "Was den Teamgeist betrifft, kann ich nur eines sagen: Der ist hervorragend. Die Mannschaft ist in diesen Tagen mehr und mehr zu einer Einheit geworden." Aus Vereinsinteressen seien nationale geworden. Auch die Sorgenkinder im Mittelfeld seien mittlerweile auf einem guten Weg. Schweinsteigers Verletzung sei so gut wie ausgestanden, "einsatzfähig ist er auf jeden Fall." Auch Sami Khedira konnte wieder voll trainieren. "Samis Aufwand ist immens, sein Ehrgeiz immens, sein Wert für die Mannschaft riesengroß. Während des Turniers muss ich nach meinem Gefühl entscheiden. Ich glaube, dass er am Anfang des Turniers bereit sein wird."

Die Diskussion um den Gesundheitszustand seiner Spieler kann der Bundestrainer nur bedingt nachvollziehen: "Es ist alles unheimlich sensibel geworden. Wenn Philipp Lahm einen Schnupfen hat, droht er gleich für die WM auszufallen", merkte er ironisch an. Für die letzte Trainingseinheit im Passeiertal hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) rund 200 Kinder und Jugendliche eingeladen, um sich nach anderthalb Wochen gebührend aus Südtirol zu verabschieden.