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Litauens Präsidentin erhält Karlspreis

8. Dezember 2012

Der Karlspreis 2013 geht an die Präsidentin der Republik Litauen, Dalia Grybauskaite. Sie habe sich um die EU-Integration der baltischen Staaten verdient gemacht, erklärte das Karlspreis-Direktorium zur Begründung.

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Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite (Foto: AP)
Die litauische Präsidentin Dalia GrybauskaiteBild: AP

Dalia Grybauskaite sei eine der herausragenden Persönlichkeiten der baltischen Region, teilte das Karlspreis-Direktorium in Aachen mit. Die litauische Präsidentin werde auch für "die für Europa beispielgebende Entwicklung ihres Landes" geehrt. Gewürdigt wird zudem ihre Rolle als Brückenbauerin der EU zu den östlichen Ländern. Als weiteren Grund für die Ehrung nannte das Direktorium ihr Engagement in den Krisenjahren 2008/9. Nach einem wirtschaftlichen Aufschwung der baltischen Staaten habe die 56-Jährige in der schwierigen Zeit Mut und Augenmaß bewiesen.

Der Karlspreis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Den Preisträger bestimmt ein unabhängiges Gremium Aachener Bürger. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird traditionell an Christi Himmelfahrt im Krönungssaal des Rathauses der Stadt Aachen verliehen. Grybauskaite ist die 55. Karlspreisträgerin. Ihr Preis wird am 9. Mai 2013 überreicht.

Grybauskaite wurde Mitte der 1990-er Jahre in die Ständige Vertretung der Republik Litauen bei der Europäischen Union entsandt. 1996 wechselte sie in die Botschaft ihres Landes in den Vereinigen Staaten. 1999 wurde sie stellvertretende Finanzministerin in Litauen. Nach einem Wechsel in das Außenressort wurde sie 2001 Finanzministerin. 2004 zog sie in die Europäische Kommission ein. 2009 wurde sie zur Präsidentin ihres Landes gewählt.

Lange Reihe prominenter Preisträger

Erster Karlspreisträger war 1950 der Begründer der Paneuropa-Idee, Richard Graf von Coudenhove-Kalergi. Der Träger der diesjährigen Auszeichnung ist Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Ausgezeichnet wurden unter anderem Konrad Adenauer, Francois Mitterand, Helmut Kohl, Vaclav Havel, Tony Blair, Bill Clinton und Angela Merkel. Den ersten "Außerordentlichen Karlspreis" erhielt 2004 Papst Johannes Paul II. Als Institution wurden unter anderem 1969 die Europäische Kommission und 2002 der Euro geehrt.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei der Verleihung des Karlspreises (Foto: dpa)
Im Mai 2012 erhielt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den KarlspreisBild: picture-alliance/dpa

Die Idee zu dem Bürgerpreis, der nach Karl dem Großen (747-814) benannt ist, hatte 1949 der Aachener Textilkaufmann Kurt Pfeiffer. Er verstand die Ehrung auch als Zeichen der Völkerverständigung. Bis 2007 wurde ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro vergeben, seither fließt diese Summe in den neu geschaffenen Europäischen Karlspreis für die Jugend, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist.

kle/gmf (kna, epd, dpa, dapd)