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Konflikte

Libyscher General Haftar kündigt Waffenruhe an

30. April 2020

Während des islamischen Fastenmonats Ramadan sollen jegliche Kampfhandlungen eingestellt werden, erklärte ein Sprecher des Generals. Doch wenn nötig, sei man zu einer "harten Reaktion" bereit.

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Libyen General Khalifa Haftar
Bild: Reuters/C. Balta

Die Ankündigung der Libyan National Army (LNA) von General Chalifa Haftar erfolgt nach einer Reihe von Rückschlägen in den vergangenen Wochen im Kampf gegen die international anerkannte Regierung. Der Sprecher Haftars, Ahmed al-Mismari, sagte in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache, mit der "humanitären Waffenruhe" komme man dem Wunsch der internationalen Gemeinschaft und "befreundeter Länder" nach.

Alle Militäroperationen würden bis zum Ende des Ramadan in gut drei Wochen ausgesetzt, sagte al-Mismari in der Stadt Bengasi. Sollten jedoch "terroristische Milizen" gegen die Waffenruhe verstoßen, werde es eine harte Reaktion geben.

Libyen - Premier Fajis al-Sarradsch
Libyens Premier Fajis al-SarradschBild: Getty Images/AFP/L. Marin

Keine Fortschritte

Haftar hatte vor mehr als einem Jahr eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis befohlen, wo die international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch ihren Sitz hat. Seine Truppen rückten zwar vom Osten Libyens bis nah an Tripolis im Nordwesten vor, konnten zuletzt aber keine Fortschritte mehr erzielen.

Haftar hatte in dieser Woche bereits ein 2015 von den UN vermitteltes Abkommen über die Machtverteilung in dem nordafrikanischen Land für hinfällig erklärt. Die Regierung in Tripolis sprach von einem Putsch, der die Niederlage von Haftars Milizen und Söldnern verdecken solle.

Internationaler Einfluss

Das ölreiche Land war nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 ins Chaos gestürzt. Unzählige Milizen kämpfen seitdem in Libyen um Macht und Einfluss. Dabei mischen auch zahlreiche ausländische Mächte mit.

Die Regierung von Al-Sarradsch ist mit der Türkei verbündet, während Haftar unter anderem von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Ägypten und Russland unterstützt wird. Die UN beklagen, das geltende Waffenembargo werde immer wieder verletzt.

mak/wa (dpa, rtre)