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Kommentar: Ein Schritt nach vorne

Thomas Klein8. September 2014

Deutschland startet mit einem Sieg in die EM-Qualifikation. In der Offensive sorgt Thomas Müller wieder einmal für die Entscheidung. Die Defensive dagegen wackelt, aber es gibt Hoffnung, meint DW-Reporter Thomas Klein.

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EURO 2016-Qualifikation: Deutschland spielt Schottland (Foto: Getty Images)
Bild: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images

Die Kritik war teils heftig, der Aufschrei laut. Nach der mäßigen Vorstellung der Nationalmannschaft gegen Argentinien wurde der Auftritt der DFB-Elf gegen Schottland im ersten EM-Qualifikationsspiel mit umso größerer Spannung erwartet. Wie würde sich der Weltmeister dieses Mal präsentieren? Das Team von Bundestrainer Joachim Löw hatte bereits vor dem Duell am Sonntag angekündigt, den Hebel endlich umlegen zu wollen. Gelungen ist dies teilweise. Der 2:1-Erfolg gegen die Schotten war verdient, wenn auch ein bisschen glücklich, keine Frage. In der Offensive bewies Thomas Müller einmal mehr, dass er sich momentan in herausragender Form befindet.

Thomas Klein (Foto: DW)
Thomas KleinBild: Cordula Luckassen

In der Verteidigung dagegen hat die Nationalmannschaft noch viel Arbeit vor sich. Zwar zeigte sich die Defensive um Jerome Boateng, der zusammen mit Benedikt Höwedes wieder in der Innenverteidigung spielte, leicht verbessert, doch von der weltmeisterlichen Leistung in Brasilien ist der Defensivverbund derzeit noch ein ganzes Stück entfernt. Kein Wunder, denn mit Philipp Lahm und Per Mertesacker stehen Löw zwei etablierte Spieler nicht mehr zur Verfügung. Diese Lücken muss der Bundestrainer nun erst einmal schließen. Dabei helfen könnte Sebastian Rudy. Der Verteidiger wurde erst kurz vor dem Qualifikationsspiel in den Kader berufen, durfte aber direkt von Beginn an ran.

Wichtiger Baustein

Mit einigen guten Vorstößen und soliden Abwehraktionen zahlte der 24-Jährige das in ihn gesetzte Vertrauen zurück. Seine kluge Flanke in den gegnerischen Strafraum in der ersten Halbzeit leitete sogar die Führung für die Gastgeber ein. Aber auch bei ihm klappte nicht alles. Einige Abstimmungsprobleme mit seinen Nebenleuten waren nicht zu übersehen. Doch das sei ihm verziehen, schließlich war es erst sein drittes Spiel für den DFB. Zudem hat die Nationalmannschaft in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt. Die verbesserte Leistung zeigt aber, dass Löw auf dem richtigen Weg ist. Rücktritte, Verletzungen: Die Defensive muss neu sortiert werden, und Rudy könnte dabei zu einem wichtigen Baustein werden.