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Danke, Sascha!

Thomas Klein6. April 2014

Bayern München verliert erstmals nach 53 Spielen wieder eine Bundesliga-Partie. Sascha Mölders sorgt für Erleichterung bei den Fußballfans und das wurde auch Zeit, meint DW-Sportreporter Thomas Klein.

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Sascha Mölders bejubelt seinen Treffer zum 1:0. (Foto: Stefan Puchner/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nicht Borussia Dortmund, nicht Schalke 04 und auch nicht Bayer Leverkusen. Keiner der vermeintlichen Top-Klubs, die sich mit den Münchenern um die Meisterschaft streiten wollten, schaffte es, dem schier übermächtig wirkenden FC Bayern in den vergangenen anderthalb Jahren eine Niederlage beizubringen. Bis zum 29. Spieltag. Der "kleine" FC Augsburg erreichte das, wovon viele nicht mehr zu träumen gewagt hatten. Endlich. Vollblutstürmer Sascha Mölders traf nach einer guten halben Stunde ins Tor der Münchener. "Das ist geil, geil, einfach nur geil", sagte er anschließend. Dem 29-Jährigen schien das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen zu wollen. Zurecht, denn der Augsburger Erfolg lässt viele Fußballfans aufatmen: Der FCB ist doch noch zu bezwingen!

Ein Platz in den Geschichtsbüchern

Klar, Trainer Pep Guardiola schickte zum "Anschwitzen" für Manchester United nur eine C-Elf auf den Platz und auch die Gedanken waren wohl schon beim wichtigen Viertelfinal-Rückspiel in der Champions-League: "Die Bundesliga ist vorbei, wir haben gewonnen. Das wichtigste Spiel für unsere Zukunft ist am Mittwoch", hatte er gesagt. Egal. Sieg bleibt Sieg. In einigen Monaten spricht niemand mehr davon, wie und gegen welche Bayern-Mannschaft dieser zustande gekommen ist. Augsburg bekommt einen Platz in den Geschichtsbüchern der Bundesliga und zeigt, dass man mit großem Kampf, starkem Willen und ein bisschen Glück doch noch gegen den Rekordmeister gewinnen kann.

Einschläfernd!

Und das ist auch gut so, denn so langsam war die bayerische Übermacht nur noch schwer zu ertragen. Kein Pfifferling wurde mehr auf den Gegner gesetzt. Der bayerische Siegtreffer war nur noch eine Frage der Zeit. Mit 80 Prozent Ballbesitz und schier endlosen Ballstafetten schläferten die Münchener ihre Gegner und einige Zuschauer vor den TV-Bildschirmen regelmäßig ein.

Der Rest feierte die Guardiola-Elf für ihre taktisch und fußballerisch außergewöhnlichen Leistungen. Zurecht, aber langweilig ist es trotzdem! Die Bayern eilten von Rekord zu Rekord, neue Bestmarken wurden fast wöchentlich gesetzt. Doch auf eine Saison ohne Niederlage wird der FCB nun erstmal wieder warten müssen.

Mit ein bisschen Glück

Das Konzept für einen Sieg gegen Bayern München scheint nun gefunden. Der FC Augsburg hat es in Zusammenarbeit mit Sascha Mölders entdeckt: Großer Einsatz, eine gehörige Portion Mut, aggressive Verteidigung und ein bisschen Glück - mehr eigentlich nicht. Gut, es wäre natürlich auch noch von Vorteil, wenn die Münchener schon die Meisterschaft in der Tasche hätten und Guardiola deshalb Spielern aus der dritten Reihe eine Chance gibt. Doch kommen alle diese Dinge zusammen, dann ist es durchaus möglich, den großen Bayern ein Bein zu stellen. Den Titelkampf in der Bundesliga wird das nur leider nicht spannender machen. Schade!