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Politik

Kleine Proteste gegen Corona-Maßnahmen

7. März 2021

Gegner der Corona-Politik haben in Leipzig ihrem Unmut Luft gemacht. Doch ihr Protest fällt kleiner aus als erwartet. Auch an anderen Orten in Europa wurde demonstriert.

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Ein großes Polizeiaufgebot sichert einen Autokorso von Kritikern der Corona-Maßnahmen
Ein großes Polizeiaufgebot sichert einen Autokorso von Kritikern der Corona-MaßnahmenBild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Rund 1000 Fahrzeuge waren in mehreren Autokorsos angemeldet worden, doch letztlich konnten die Initiatoren weit weniger Unterstützer für die Fahrt nach Leipzig mobilisieren. Die Polizei sprach von etwa 350 Autos, in denen sich Gegner der Corona-Maßnahmen aus mehreren Städten Sachsens und Sachsen-Anhalts schließlich in Leipzig versammelt haben.

Ihr Protest gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern traf zudem auf gut organisierte Gegendemonstrationen, zu denen ein Bündnis aus Vereinen, Initiativen, Parteien und Gewerkschaften aufgerufen hatte. Auf Fahrrädern und Motorrädern hatten sich hunderte Demonstranten aufgemacht und unter dem Motto "Querdenken ausbremsen" entlang der Korsorouten positioniert.

Fahrradfahrer blockieren eine Straße auf der Korsoroute in Leipzig
Fahrradfahrer blockieren eine Straße auf der Korsoroute in LeipzigBild: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 2500 Kräften allein in Leipzig im Einsatz - auch damit sich die Geschehnisse vom November nicht wiederholten. Damals war eine Demonstration von Kritikern der Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen und hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

"Kurz muss weg"

Auch in der österreichischen Hauptstadt Wien gingen am Samstag erneut Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße. Eine Rede vor den zunächst am Heldenplatz versammelten Demonstranten hielt der frühere österreichische Innenminister Herbert Kickl von der rechtspopulistischen FPÖ. Er habe unter anderem von "Corona-Stahlhelmen in den Regierungsbüros" und "Schmuddel-Typen" in den Ministerien gesprochen, berichtet die Nachrichtenagentur APA.

Demonstration in Wien
Demonstration in WienBild: Herbert Pfarrhofer/APA/dpa/picture alliance

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz warf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf der Kundgebung vor, "mit seinen Schergen" das Land zu ruinieren. "Auf in diesen friedlichen Kampf, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, das da lautet: Kurz muss weg", rief Schnedlitz den Demonstranten zu. Der Slogan "Kurz muss weg" war laut APA auch auf Bannern von Demonstranten zu lesen.

"Stopp Diktatur"

In der Schweiz zogen am Samstag mehr als 4000 Demonstranten schweigend durch die Stadt Chur, um gegen die Corona-Auflagen zu protestieren. Einige der Menschen hielten Protest-Plakate mit Aufschriften wie "Stopp Diktatur" oder "Finger weg von unseren Kindern" in die Höhe.

Die Churer Stadtpolizei hatte den vom Verein "Stiller Protest" initiierten Demonstrationszug unter Auflagen bewilligt. Auf der Kundgebung sprach unter anderem der Politiker Ruedi Weber von der rechtspopulistischen SVP.

"Für Freiheit und Wahrheit"

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm versuchte die Polizei, eine nicht genehmigte Demonstration von mehreren hundert Menschen aufzulösen. Die Beamten trafen dabei auf starke Gegenwehr. Sechs Polizisten seien bei Ausschreitungen verletzt worden, hieß es. Zwei Menschen seien festgenommen worden.

Zusammenkünfte von mehr als acht Menschen sind in Schweden nicht erlaubt. Der Protest stand unter dem Motto "Für Freiheit und Wahrheit". Organisiert hatte ihn eine Gruppe, die Corona-Beschränkungen als unbegründet bezeichnet.

Schweden war in der Corona-Krise mit vergleichsweise freizügigen Maßnahmen einen Sonderweg gegangen. Inzwischen ist Schweden deutlich stärker betroffen als seine skandinavischen Nachbarn.

rb/ust (afp, dpa)