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Politik

Kein Ende für Bundeswehreinsatz in Afghanistan

7. März 2018

16 Jahre lang ist die Bundeswehr schon in Afghanistan. Und das wird auch vorerst so bleiben, hat die Regierung jetzt beschlossen. Auch fünf weitere Einsätze wurden verlängert.

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Afghanistan Bundeswehrsoldaten im Feldlager Camp Shaheen
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

2600 Bundeswehrsoldaten sind derzeit auf den sechs Missionen, die verlängert wurden, im Einsatz. Doch das wird sich ändern, sollte auch der Bundestag den Mandaten für die Auslandseinsätze zustimmen: Fast alle Truppen bekommen zukünftig zusätzliche Streitkräfte. 

In Afghanistan soll sich auf Wunsch der Bundesregierung die Zahl der Soldaten von derzeit höchstens 980 auf bis zu 1300 erhöhen. Seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2013 ist das somit die zweite Verstärkung. Damals hatte man schon von einem potenziellen Abzug aller Truppen gesprochen. Ein Ziel, das nun in weiter Ferne zu liegen scheint. 

Denn in Afghanistan hat sich die Sicherheitslage verschlechtert."Wir brauchen Geduld und einen langen Atem, ganz ohne Frage", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zur Lage im Krisenland. 

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu Hubschrauberabsturz in Mali
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der LeyenBild: picture alliance/dpa/B. Pedersen

Auch der Einsatz im westafrikanischen Mali soll ausgeweitet werden. Bislang sind dort höchstens 1000 Soldaten im Einsatz, bald könnten es bis zu 1100 sein. Nach einem Militärputsch 2012 geriet der Norden Malis in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen. Diese konnten zwar schon zurückgedrängt werden, doch es kommt immer wieder zu Anschlägen und Angriffen.

Der Ausbildungseinsatz im Irak zur Unterstützung des Kampfes gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) soll personell zurückgefahren werden. Allerdings soll die Ausbildung und Beratung der Streitkräfte nun nicht mehr nur in der Kurdenregion im Norden des Landes stattfinden, sondern im ganzen Land. Zudem werden die Aufklärungsflüge deutscher Tornados von Jordanien aus fortgesetzt.

Jordanien deutsche Tornados in Al Asrak
Ein deutscher TornadoBild: picture-alliance/Pao Counter Daesh/Bundeswehr

Neben des drei großen Einsätzen sollen noch drei medial weniger beachtete Missionen verlängert und ausgeweitet werden. Für die Nato-Operation "Sea Guardian", mit der die Seewege im Mittelmeer gesichert werden sollen, sind weiterhin bis zu 650 Soldaten vorgesehen. Momentan sind es 190. 

An den beiden UN-Friedensmissionen im Südsudan und im Sudan arbeiten bisher rund 20 Einsatzkräfte mit. Bald können es jeweils rund 50 sein. Insgesamt ist die Bundeswehr mit 3600 Soldaten an 14 internationalen Einsätzen beteiligt. 

luh/ww (dpa)