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Kann ein Gas-Embargo Russland stoppen?

28. März 2022

Pro und Contra EU-Einfuhrstopp für russische Energie +++ Lockdown in Shanghai +++ Moskauer Börse handelt wieder +++ Langsame Verkehrswende auf dem Land

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Das Coronavirus Covid-19 hat seinen Ursprung in China. Doch die Regierung in Peking vermittelte lange den Eindruck, also habe sie die Lage im Griff, während andere Länder von einer Infektionswelle nach der anderen überrollt wurden. Mit der Omikron-Variante ist nun auch China wieder stärker betroffen. Wegen eines größeren Corona-Ausbruchs muss ab heute sogar Shanghai, die wichtigste Industriestadt des Landes, in den Lockdown. Das hat auch Konsequenzen für den Rest der Welt.

Moskauer Börse handelt wieder

Vor gut einem Monat hat Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen, der Westen reagierte mit wirtschaftlichen Sanktionen. Seitdem war der Handel an der Börse in Moskau ausgesetzt. Heute nun durften erstmals wieder die Aktien aller dort gelisteten Unternehmen ge- und verkauft werden. Allerdings war der erste Handelstag kürzer als üblich, und besonders viel wurde nicht gehandelt. Der Dollar-basierte RTS-Index beendete den Tag knapp einem Prozent im Minus.

Energie aus Russland - kaufen oder nicht?

Seit Kriegsbeginn wird darüber gestritten, ob es vertretbar ist, dass die Europäische Union weiterhin Öl und Gas aus Russland kauft. Das Argument für einen Importstopp brachte Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin auf den Punkt: "Solange wir Energie aus Russland kaufen, finanzieren wir den Krieg." Deutschland gehört zu den Ländern, die gegen ein Embargo sind. Ein Importstopp von einem Tag auf den anderen hieße, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz, "unser Land und ganz Europa in eine Rezession zu stürzen". Was sollte die EU also tun?

Russland hatte angekündigt, für seine Energielieferungen bald nur noch Zahlungen in Rubel zu akzeptieren. Diese Forderung hat die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) heute abgelehnt. Mitglieder sind die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland. Nur noch Rubel zu akzeptieren, sei ein "einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge" und "nicht akzeptabel", so die G7.

Langsame Verkehrswende auf dem Land

Zu den Dingen, die der Krieg in der Ukraine deutlich gemacht hat, gehört die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl und Gas. Umso wichtiger wird nun das, was Umweltschützer ohnehin schon seit Jahren fordern: eine Energiewende - weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Dazu gehört auch eine Verkehrswende, also eine Veränderung der Mobilität, die nicht mehr so stark vom Auto mit Verbrennermotor abhängig ist. In den Großstädten sind Busse, Bahnen und Carsharing oft echte Alternativen zum eigenen Auto. Doch auf dem Dorf, berichtet Insa Wrede, ist ein Leben ohne Auto für die meisten kaum vorstellbar.

 

 

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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Sören Leutfeld

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.