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Juristisches Tauziehen um Niki-Insolvenz geht weiter

4. Januar 2018

Der Rechtsstreit um die Insolvenz der Air-Berlin-Tochter Niki geht in die nächste Instanz. Die juristische Auseinandersetzung könnte den bereits erfolgten Verkauf des begehrten Ferienfliegers hinfällig machen.

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Niki Flugzeug
Bild: picture-alliance

Das Amtsgericht  Charlottenburg in Berlin hat die Beschwerde eines österreichischen Portals gegen das Insolvenzverfahren gegen Niki in Deutschland abgewiesen und an das Landgericht verwiesen. Das Landgericht müsse nun über den Fall befinden und werde das "kurzfristig" tun, da eine Eilbedürftigkeit vorliege, teilte das Amtsgericht am Donnerstag mit.

Das Portal Fairplane hatte angezweifelt, dass das Berliner Amtsgericht für die österreichische Niki zuständig sei. Die Berliner Richter widersprachen dem am Donnerstag. Weil der Mittelpunkt der hauptsächlichen Interessen Nikis sich nicht in Wien, sondern in Berlin befinde, sei das Amtsgericht Charlottenburg zuständig. Niki war Mitte Dezember in die Insolvenz gegangen, die Flugzeuge bleiben seitdem am Boden.

Bis zur letzten Instanz?

Das Amtsgericht Charlottenburg hatte mit Beschluss von Mitte Dezember die vorläufige Insolvenzverwaltung für Niki angeordnet. Fairplane befand allerdings, dass sich der "maßgebliche Mittelpunkt der hauptsächlichen Interessen" am Sitz von Niki in Wien befinde.

Nun muss das Landgericht entscheiden. Die Zeit drängt, da durch die juristische Hängepartie der Kauf von Niki durch die britisch-spanische Holding IAG gefährdet ist. Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther hatte gewarnt, der Verkauf von Niki an die British-Airways-Mutter IAG könne hinfällig werden, sollte die Zuständigkeit wechseln. Letztlich könnte das Verfahren beim Bundesgerichtshof landen.

Niki ist eine Tochterfirma der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin und war zunächst nicht pleite. Eigentlich wollte die Lufthansa den Ferienflieger übernehmen, trat dann aber von der Kaufabsicht zurück. Daraufhin meldete auch Niki Mitte Dezember Insolvenz an.

In der vergangenen Woche dann wurde bekannt, dass Niki zu großen Teilen an den British-Airways-Mutterkonzern IAG verkauft werden soll. Erwerben will die IAG die Fluglinie für ihre spanische Tochter, den Billigflieger Vueling, für 36,5 Millionen Euro.

hb/ tko   (dpa,afp,rtr)