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Der Leuchtende Pfad

3. August 2009

Bei einem Angriff auf eine Polizeistation im Süden Perus sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden machen die Organisation "Leuchtender Pfad" für den Überfall verantwortlich.

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Abimael Guzman (Foto: DPA)
Abimael Guzman - er sitzt zwar in Haft, aber ist der Leuchtende Pfad wieder aktiv?Bild: picture-alliance/dpa

Der bewaffnete Überfall auf die Polizeistation in San José de Secce im südperuanischen Departement Ayacucho ereignete sich am Sonntag, 03.08.2009. Dabei wurden drei Beamte und zwei Frauen erschossen. Die Frauen seien zu Besuch in der Basis gewesen.

Nach Polizeiangaben drangen etwa 50 mit Sprengstoff und Schusswaffen bewaffnete Guerilleros in der Nacht in die Polizeistation ein und eröffneten das Feuer. Bei den Angreifern soll es sich um Mitglieder der linken Terrororganisation "Leuchtender Pfad" handeln. Ayacucho war besonders in den 1980er Jahren stark von der Rebellion der Mitglieder des "Leuchtenden Pfads" betroffen. Heute soll die Gruppe mit den Drogenschmugglern der Region zusammen arbeiten und wieder in ihrem alten Operationsgebiet tätig sein.

Bewaffnete Guerilleros Untergrundgruppe "Leuchtender Pfad" 1991 (Foto: DPA)
Archivbild: Bewaffnete Guerilleros der Untergrundgruppe "Leuchtender Pfad" 1991Bild: picture-alliance / dpa

Anfänge des Leuchtenden Pfads

Die peruanisch-maoistische Gruppierung entstand Ende der 1960er Jahre aus einer Studentenbewegung an der Universität von San Cristóbal de Huamanga in Ayacucho unter der Führung des Philosophieprofessors Abimael Guzman. Dieser hatte zuvor das China der Kulturrevolution bereist und begann unter diesem Eindruck, Anhänger unter den Studenten zu sammeln. Ayacucho war eine der ärmsten Provinzen Perus. Die schlechte Situation und geringe Entwicklungsmöglichkeit der verarmten Bevölkerung wurde von der Regierung nie durchgreifend verbessert. Dies und die Vernachlässigung der Hochlandregionen verschafften der Terrororganisation eine gewisse Zustimmung, als die Gruppe zu Beginn der 1980er Jahre zunächst mit vereinzelten Anschlägen in den Untergrund ging. Das politisches Ziel war jedoch nicht die Verbesserung der sozialen Lage der Bauern, sondern von Anfang an der völlige Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung durch einen Volkskrieg. Es folgten 20 Jahre Bürgerkrieg bei dem Schätzungen zufolge etwa 70.000 Menschen ums Leben kamen.

Sturz des Leuchtenden Pfads

Bewaffnete Mitglieder des Leuchtenden Pfads bei einer militärischen Übung (Foto: DPA)
Archivbild: Bewaffnete Mitglieder des Leuchtenden Pfads bei einer militärischen ÜbungBild: picture-alliance / dpa

Als 1990 bei der Präsidentenwahl der japanischstämmige Alberto Kenya Fujimori gewann, war der "Leuchtende Pfad" bereits in der Hälfte des Landes aktiv. Zwei Jahre nach seiner Amtseinführung putschte Fujimori mit Hilfe des Militärs gegen seine eigene Regierung. Kurze Zeit später gelang es ihm zusammen mit dem Geheimdienst und den Militärs den "Leuchtenden Pfad" Stück für Stück zu zerschlagen.

1992 wurden Abimael Guzman und andere führende Rebellenführer festgenommen. Seither war die Rebellengruppe kaum noch aktiv gewesen. (dh/mge/ap/dpa/afp)