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IS tötet türkische Soldaten in Syrien

7. September 2016

Die türkische Armee zahlt für das Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg einen hohen Preis. Erneut fielen in Gefechten mehrere Soldaten, diesmal im Kampf mit Milizionären des "Islamischen Staates".

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Türkische Panzer im türkisch-syrischen Grenzgebiet bei Karkamis (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/B. Kilic

In der Nähe der nordsyrischen Stadt Al-Rai sind bei Kämpfen mit der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zwei türkische Panzer von Raketen getroffen worden. Zwei Soldaten waren auf der Stelle tot, ein dritter erlag wenig später seinen schweren Verletzungen, wie die türkische Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf die Streitkräfte meldete. Auch zwei Rebellen der Freien Syrischen Armee, die zusammen mit der Türkei gegen den IS und syrische Kurdenmilizen in Nordsyrien vorgeht, seien getötet worden, hieß es in weiteren Berichten türkischer Medien. In Al-Rai hatten die türkischen Truppen am Wochenende eine zweite Front gegen den IS eröffnet.

Die türkischen Streitkräfte hatten am 24. August bei Dscharablus in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen. Erklärtes Ziel der Regierung in Ankara ist es, den IS von seiner Grenze zu vertreiben und zugleich weitere Geländegewinne der syrischen Kurden zu verhindern.

Erste Berichte über türkische Opfer seit dem Einmarsch in Nordsyrien hatte es wenige Tage nach Beginn des türkischen Militäreinsatzes gegeben. Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu waren am vierten Tag der Operation "Schutzschild Euphrat" ein türkischer Soldat bei einem Angriff kurdischer Milizen getötet und drei verletzt worden. Ziel der Attacke waren auch in diesem Fall zwei türkische Panzer.

Chlorgas in Aleppo?

Derweil werfen Aktivisten und Ärzte in Rebellengebieten der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo dem Regime von Staatschef Baschar al-Assad erneut den Einsatz von Chlorgas vor. Rund 80 Menschen hätten mit Atemproblemen behandelt werden müssen, nachdem über dem Stadtteil Al-Sukari Fassbomben abgeworfen worden seien, erklärte der Sprecher der lokalen Hilfsorganisation Weißhelme, Ibrahim al-Hadsch. Unter den Opfern seien 50 Kinder. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach unter Berufung auf Ärzte von mehr als 70 Verletzten. In dem betroffenen Gebiet habe es nach Chlorgas gerochen, sagte Al-Hadsch.

Ein Video der Weißhelme zeigt, wie Menschen mit Atemproblemen in einer Klinik behandelt werden. Zu sehen sind unter anderem Kinder, die mit Sauerstoffmasken beatmet werden. Auch oppositionelle Medien verbreiteten Bilder von Opfern in Kliniken. Die Vorwürfe und Aufnahmen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Einem Ende August veröffentlichten UN-Expertenbericht zufolge hatte Syriens Regierung im April 2014 und im März 2015 in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes Chlorgas eingesetzt. Bereits im August 2013 waren bei einem Giftgasangriff im Umland von Damaskus rund 1400 Menschen getötet worden. Das Regime stimmte danach zu, seine Chemiewaffen abzugeben. Chlorgas fällt jedoch nicht unter die verbotenen Chemiewaffen, da es für zivile Zwecke benutzt werden darf.

kle/wa (dpa, afp)