1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Irland verlässt Rettungsschirm

14. November 2013

Irland will als erstes der Euro-Sorgenländer wieder auf eigenen Beinen stehen. Von Mitte Dezember an will Dublin vollständig auf internationale Finanzhilfen verzichten.

https://p.dw.com/p/1AHYl
irische Euromünze (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Irland verlässt den Rettungsschirm

In den vergangenen drei Jahren hatten die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds das Land mit knapp 70 Milliarden Euro unterstützt. Irland benötige im kommenden Jahr kein Geld zur Krisenhilfe mehr, bestätigte jetzt Ministerpräsident Enda Kenny. Selbst ein Übergangskredit sei nicht nötig. Damit ist klar, dass die Regierung in Dublin es ohne das Sicherheitsnetz eines Vorsorgekredits wagen will. Die Bereitstellung eines solchen Kredits wäre mit neuen Auflagen verbunden gewesen und hätte Irland Gebühren gekostet, selbst wenn das Land das Geld nicht in Anspruch genommen hätte.

"Dies ist die richtige Entscheidung für Irland", sagte Kenda in Dublin. Das Land sei dabei, Wirtschaft und Haushalt wieder auf Normalniveau zu bringen. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber wir bewegen uns eindeutig in die richtige Richtung."

Musterschüler Irland

Von allen Euro-Krisenländern steht Irland am besten da. Bereits im Frühjahr wurde die Rezession abgeschüttelt mit einem Wachstum von 0,4 Prozent. 2013 soll die Wirtschaft das dritte Jahr in Folge zulegen, wenn auch nur um 0,3 Prozent. Das Tempo dürfte sich 2014 auf 1,7 Prozent und 2015 sogar auf 2,5 Prozent beschleunigen. Sowohl Konsum als auch Exporte dürften immer besser in Schwung kommen. Bis 2015 soll die Arbeitslosenquote auf 11,7 Prozent fallen, nachdem sie 2012 noch bei 14,7 Prozent lag.

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem äußerte sich bei einem Finanzministertreffen in Brüssel zuversichtlich, dass auch Spanien ab dem Jahresende finanziell wieder unabhängig sein könne. Madrid hat bisher rund 40 Milliarden Euro für seinen Bankensektor erhalten. Neue Hilfen sind nicht geplant.

Portugal hingegen, das ebenfalls am Finanztropf von EU und Internationalem Währungsfonds hängt, will sich ab Mitte 2014 um neue Notfallkredite bemühen.

Noch deutlich düsterer sieht es für Griechenland aus. Die Griechen bleiben in ihrem Programm hinter den Erwartungen der Partner zurück. "Wir brauchen Fortschritte, bevor wir Entscheidungen treffen können", sagte Dijsselbloem.

qu/uh (afp, rtr)