Iowa State Fair - der politische Jahrmarkt
Bei dem legendären Volksfest "State Fair" in Iowa in den USA gibt es Essenswettbewerbe und Tierskulpturen aus Butter. Aber es geht nicht nur um Unterhaltung. Wer US-Präsident werden will, sollte hier gesprochen haben.
Ein Selfie mit der Butterkuh
Sie ist die Attraktion der "State Fair" in der Stadt Des Moines, Iowa: Eine geschnitzte Kuh aus Butter. Lebensgroß, gute 1,50 Meter hoch. Seit über 100 Jahren gibt es diese Tradition auf einem der größten Volksfeste der USA. 2018 besuchten über 1,3 Millionen Menschen das Fest. "State Fairs" haben in den USA Tradition. Fast jeder US-Bundesstaat hält die jährlichen Veranstaltungen ab.
Rummel mit Geschichte
Ursprünglich waren "State Fairs" reine Landwirtschaftsschauen, entwickelten sich aber immer mehr zu Volksfesten und Jahrmärkten. Die "State Fair" in Iowa ist eines der größten und ältesten Volksfeste der USA. Zum ersten Mal fand das Fest 1854 statt. 10 Tage dauert das Spektakel. Es gibt Fressbuden, Schönheits- und Essenswettbewerbe. Und jede Menge Politik.
Nah dran am Volk
Denn wer etwa auf sich hält und in der Politik hoch hinaus will, tritt hier auf: Auf der sogenannten "Political Soapbox" Bühne, bereitgestellt von der Tageszeitung "Des Moines Register". Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten und Gouverneur Montanas, Steve Bullock, war schon da. Er sprach vor allem über seine Pläne zur Gesundheitspolitik.
Polit-Prominenz in der Provinz
Und auch Joe Biden, einer der bekanntesten demokratischen Gegenspieler von Donald Trump, war in diesem Jahr schon zu Besuch auf der "State Fair". In den nächsten Tagen werden auch die Demokratinnen Elizabeth Warren und Kamala Harris erwartet. Die kleine Bühne wird "Soapbox" genannt, weil sich früher die Präsidentschaftsbewerber auf Seifenkisten stellten, um sich dem Volk zu präsentieren.
Entscheidender Swing-State
Es ist kein Zufall, dass alles was Rang und Namen hat und politisch ganz nach oben will, zuerst den Weg nach Iowa antritt. Der Bundesstaat gilt als "Swing-State". Mal siegen hier bei Präsidentschaftswahlen die Demokraten, mal die Republikaner. Kein Kandidat kann sich erlauben, die "State Fair" zu verpassen - und damit Tausende potentielle Wähler zu verprellen.
Hoher Besuch aus Washington
Sieben US-Präsidenten waren schon vor oder während ihrer Amtszeit zu Gast auf der "State Fair" in Iowa. Das hat sich auch Donald Trump 2015 nicht nehmen lassen. Seine Gegenkandidatin Hillary Clinton tat es ihm gleich. Beide allerdings vermieden es, auf der "Soapbox"-Bühne eine Rede zu halten. Das Publikum gilt als schwer zu berechnen und zu kontrollieren.
Heikler Bühnenauftritt
Das wurde dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney 2011 zum Verhängnis. Bei seiner Rede auf der "Soapbox"-Bühne unterbrach ihn ein Zuschauer, der höhere Steuern für große Unternehmen forderte. Romney erwiderte: "Auch Unternehmer sind Menschen". Eine Aussage, die ihn nicht mehr losließ. Die Demokraten hatten danach leichtes Spiel, Romney als abgehobenen Geschäftsmann darzustellen.
Essen oder Politik
Wenn die Besucher der "State Fair" in Iowa nicht der Polit-Prominenz zuhören, können sie an einem der über 30 Essenswettbewerbe teilnehmen - oder sich etwa in der Darbietung frischen Gemüses messen. Noch bis zum 18. August lockt die "State Fair" mit kuriosen Veranstaltungen wie diesen. Oder auch eventuell mit der Möglichkeit, die Person auf der Bühne zu sehen, die Donald Trump stürzen könnte.