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Intel drückt auf Technologie-Werte

Andreas Becker16. Januar 2002

Die deutschen Aktien sind schwach in den Handel gestartet. Der DAX lag gegen Mittag bei 5020 Punkten, ein Minus von 0,8 Prozent. Der Nemax fiel um 2,2 Prozent auf 1161 Zähler.

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Lufthansa: Stark im DAXBild: AP

Unter den Standardwerten verbuchten vor allem Technologiewerte Verluste. SAP, Siemens, Epcos, und besonders Infineon notierten gegen Mittag alle im Minus. Nach Ansicht von Händlern litten die Papiere unter den angekündigten Investitionskürzungen des weltweit führenden amerikanischen Chipherstellers Intel, der gestern seine Zahlen vorgelegt hat. Die Ergebnisse im vierten Quartal übertrafen zwar die Erwartungen der Analysten, negativ aufgenommen wurden jedoch die Pläne, die Investitionen drastisch zu kürzen. Deutsche Chiphersteller wie Infineon seien davon zwar nicht unmittelbar betroffen, allerdings drückten die Investitionskürzungen auf die Stimmung der gesamten Branche, sagte ein Händler.

Kursverluste verbuchte auch die Aktie des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück. Marktbeobachter begründeten den Kursabschlag mit einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, dem zufolge führende deutsche Konzerne, u.a. der Chemieriese BASF, die Bildung einer eigenen Rückversicherung planen. Gerüchte dieser Art gibt es schon eine ganze Weile, allerdings wurden sie bislang noch nicht bestätigt. Die MüncherRück-Aktie verlor jedenfalls fast zwei Prozent und war damit einer der schwächsten Werte im DAX.

Noch schwächer notierten die Papiere des Münchner Nutzfahrzeug- und Druckmaschinenherstellers MAN, die um fast drei Prozent fielen. MAN will am Donnerstag vorläufige Zahlen zur Auftragslage 2001 bekannt geben. Händler nannten als Grund für den Kursabschlag die Nervosität der Anleger vor der Veröffentlichung der Zahlen. Außerdem hatten Analysten von Merrill Lynch am Morgen ihre Empfehlung bestätigt, MAN-Papiere zu verkaufen.

Lichtblick Lufthansa

Stärkster DAX-Wert war bis zum Mittag das Papier der Lufthansa, das fast zwei Prozent zulegte. Mit knapp über 17 Euro sei die Aktie im Moment sehr günstig, sagte ein Händler.

Weitere Gewinner waren die Aktien von der Deutschen Telekom, RWE und Bayer. Als Hintergrund vermuteten Händler Presseberichte, wonach das Land Nordrhein-Westfalen bis zum Jahresende 2001 den Konzernen insgesamt über 1,5 Milliarden Euro an Steuern zurückzahlen musste. Händler sagten, man dürfe die Rückzahlungen in ihrer Wirkung nicht überbewerten. An einem nachrichtenarmen Vormittag reichte die Meldung jedoch für Kursgewinne der drei Werte aus.

Die Vorgaben aus New York waren leicht positiv. Der Dow Jones hatte 0,3 Prozent auf 9924 Punkte zugelegt, der Nasdaq-Index schloss mit 2001 Zählern, ein Plus von 0,5 Prozent.

Die japanische Leitbörse in Tokio ist den amerikanischen Vorgaben nicht gefolgt. Der Nikkei-Index verlor 0,3 Prozent auf 10178 Punkte.

Der Euro notierte gegen Mittag (12:10 Uhr) bei 0,8815 US-Dollar.