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Politik

Integrationsbeauftragte lässt "Weihnachten" weg

18. Dezember 2018

Auf einer Grußkarte vor den Feiertagen streicht die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung das Wort "Weihnachten". Das gefällt nicht jedem. Es gibt Kritik von vielen Seiten, auch aus der eigenen Partei.

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Annette Widmann-Mauz
Bild: picture-alliance/NurPhoto/E. Contini

"Egal woran Sie glauben... wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr", heißt es auf der Karte der CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz, die Staatsministerin bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist.

Sevim Dagdelen, Migrationsexpertin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, kritisierte in der "Bild"-Zeitung: "Es ist bedauerlich, dass falsch verstandene Toleranz augenscheinlich dazu führt, dass Weihnachten, das Fest der Liebe, unsichtbar wird."

"Selbstbewusst ist anders!"

Den Psychologen, Autoren und Islam-Experten Ahmad Mansour zitierte "Bild" mit den Worten: "Selbstbewusst ist anders! Selbstverständlich muss man Christen beglückwünschen können, vor allem als Politikerin und als Integrationsbeauftragte!"

Auch aus der eigenen Partei gibt es scharfe Kritik. Sylvia Pantel (CDU), Mitglied im Familienausschuss des Bundestages, sagte: "Wer als Regierungsmitglied in der Weihnachtszeit eine Grußkarte mit den Worten 'Egal woran Sie glauben' verschickt, muss sich fragen lassen, für welche Werte er steht und welche Bedeutung die Karte haben soll." CDU-Innenexperte Marc Henrichmann meinte: "Integrieren kann nur, wer eigene Werte nicht ausblendet, sondern sie überzeugt vertritt."

Ein Foto der Karte, auf dem Widmann-Mauz mit ihrem Team zu sehen ist, postete die Politikerin selbst auf Twitter und Facebook. Dazu schrieb sie, diesmal mehr auf Tradition bedacht: "Fröhliche Weihnachten allen in Deutschland!" Am Sonntag hatte sie bei Facebook außerdem gepostet: "Ich wünsche Ihnen einen schönen 3. Advent!"

haz/ni (dpa, kna)