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Politik

Dänin wird neue UN-Umwelt-Chefin

16. Februar 2019

Nun ist es offiziell: Die Dänin Inger Andersen wird neue Chefin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Ihr Vorgänger war wegen Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Dienstreisen zurückgetreten.

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Inger Andersen
Bild: Getty Images/R. Hradil

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Inger Andersen ist seit 2015 Leiterin der Weltnaturschutzunion IUCN. Davor hatte sie 15 Jahre lang verschiedene Führungspositionen bei der Weltbank inne, wo sie sich auf die Themen Wasser, Umwelt und nachhaltige Entwicklung mit besonderem Schwerpunkt auf Afrika und dem Nahen Osten konzentrierte.

Vor ihrer Tätigkeit bei der Weltbank arbeitete die Dänin bei den Vereinten Nationen, zunächst im Sudan-Sahel-Büro der UN, das sich mit Dürre- und Wüstenproblemen beschäftigt. Später wurde sie bei einer UN-Unterorganisation zur Koordinatorin für Wasser und Umwelt für die Arabische Region ernannt. Andersen stammt aus der norddänischen Stadt Jerup. 

Die 60-Jährige zeigte sich von der Ernennung zur neuen Chefin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) geehrt: "In dieser für den Planeten und die Menschheit ernsten Epoche war Umweltbewusstsein noch nie so wichtig." Die Personalie wurde von UN-Generalsekretär António Guterres bestätigt. Inger Andersen folgt auf den Norweger Erik Solheim. Er war im November zurückgetreten, nachdem Unregelmäßigkeiten in der Abrechnung von Dienstreisen ans Licht gekommen waren. Der 64-Jährige hatte sich damit gerechtfertigt, dass umfangreiches Reisen wichtig sei, um die Arbeit des UN-Umweltprogramms sichtbar zu machen.

Nächster UN-Umweltgipfel im März

Hauptsitz von UNEP ist Kenias Hauptstadt Nairobi. Das Programm koordiniert die Umweltaktivitäten der UN, entwickelt politische Instrumente für den internationalen Umweltschutz und berät Länder. Im Vergleich zu anderen UN-Organen wird dem Umweltprogramm allerdings weniger politisches Gewicht nachgesagt. Alle zwei Jahre versammeln sich Staats- und Regierungschefs, Umweltminister und Experten zu einem UN-Umweltgipfel in Nairobi. Das nächste Treffen ist im März.

Schon vor ihrer offiziellen Ernennung durch Guterres hatte der deutsche Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth Andersen gratuliert: Die UN werde mit ihr eine "überzeugende Anwältin für die globale Umwelt haben!". Flasbarth hatte sich ebenfalls auf den Posten beworben. Er bleibt voraussichtlich im Bundesumweltministerium. Flasbarth war bereits vor drei Jahren als Kandidat für den Posten des UN-Umwelt-Chefs angetreten, hatte aber gegen Solheim verloren.

In der Vergangenheit standen bereits zwei Deutsche an der Spitze: der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer und der jetzige Leiter des UN-Entwicklungsprogramms, Achim Steiner.

pg/AR (dpa, afp)