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Politik

Huawei trotzt dem US-Druck

31. Dezember 2019

Ungeachtet der US-Sanktionen gegen Huawei hat der chinesische Telekomriese seinen Umsatz um rund 18 Prozent steigern können. Doch die Führung erwartet ein schwieriges Jahr: "Überleben ist unsere erste Priorität."

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Bild: picture-alliance/NurPhoto/J. Porzycki

Der IT-Konzern Huawei hat 2019 einen Umsatz von rund 850 Milliarden Yuan, umgerechnet 108 Milliarden Euro, erzielt. Diese Steigerung von rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr war "etwas weniger als unsere anfänglichen Vorhersagen", sagte Huawei-Chef Eric Xu in einer Neujahrsbotschaft an die 190.000 Mitarbeiter. Im Vorjahr waren die Einnahmen um 19,5 Prozent gestiegen.

Der größte Netzwerkausrüster und zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt blickt auf das komplizierteste Jahr seiner 32-jährigen Geschichte zurück. Die USA gehen massiv gegen Huawei vor und werfen dem Unternehmen mögliche Spionage vor, ohne bislang Beweise dafür vorgelegt zu haben. So wurde Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft, die Kooperation mit US-Firmen wurde beschränkt. Auch drängen die USA ihre Partner wie Deutschland und andere Staaten, beim Ausbau ihrer Mobilfunknetze auf den schnellen 5G-Standard keine Technik von Huawei einzusetzen.

In seiner Botschaft äußerte Xu die Erwartung, dass das Unternehmen auch im neuen Jahr auf der schwarzen Liste bleiben wird. "Es wird ein schwieriges Jahr für uns." Das Wachstum werde auch geringer als in der ersten Jahreshälfte 2019 ausfallen, was dem Rest des auslaufenden Jahres noch Schwung gegeben habe. "Überleben ist unsere erste Priorität." Die US-Regierung befinde sich mitten in einer "strategischen und langfristigen" Kampagne gegen das Unternehmen, die ein "herausforderndes Umfeld" für Huawei schaffen werde.

Eric Xu bei einer Produktpräsentation
Eric Xu bei einer ProduktpräsentationBild: Imago Images/Xinhua/Huawei

Der Huawei-Vorsitzende kündigte an, die eigenen Systeme für seine Huawei Mobile Services (HMS) energisch auszubauen. Wegen der Handelsbeschränkungen kann Huawei beispielsweise bei seinem neuesten Smartphone Mate 30 nicht auf Googles Betriebssystem Android zurückgreifen. Auf diesem Grund treibt das Unternehmen die Entwicklung seines eigenen Betriebssystems beschleunigt voran.

Xu berichtete, trotz aller Probleme habe Huawei im auslaufenden Jahr 240 Millionen Smartphones ausgeliefert - 17 Prozent mehr als 2018. Ein weiteres Problem für Huawei sind verschiedene Strafverfahren in den USA. Auch steht die Finanzchefin und Tochter des Unternehmensgründers, Meng Wanzhou, seit mehr als einem Jahr in Kanada unter Hausarrest, während die USA sich um ihre Auslieferung bemühen. Ihr wird Bankbetrug im Zusammenhang mit der Umgehung der Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.

stu/hk (dpa, afp ap)