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Hoffenheim bleibt ungeschlagen

Sarah Wiertz
16. Dezember 2016

Vier Tore, acht Karten, eine davon Rot: Hoffenheim gegen Dortmund - ein turbulentes Spiel zum Auftakt des 15. Spieltags der Fußball-Bundesliga, aber ohne einen Sieger. Damit bleibt die Serie der TSG bestehen.

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1. Bundesliga 15. Spieltag - TSG 1899 Hoffenheim vs.  Borussia Dortmund | Tor Hoffenheim
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Neben Real Madrid gibt es aus allen europäischen Topligen nur noch ein Team, das ebenfalls noch ungeschlagen ist in dieser Saison. Richtig: Es ist die TSG 1899 Hoffenheim. Das Team vom jungen Trainer Julian Nagelsmann (29 Jahre) spielte in einer turbulenten Auftaktpartie gegen Borussia Dortmund 2:2 (2:1) unentschieden - es ist bereits das neunte Remis.

Zwei offensivefreudige Teams - das versprach Tore. Und beide Mannschaften lieferten. Zuerst der Gastgeber. Benjamin Hüber spielte einen langen Ball in den Lauf von Mark Uth. Der ist bekanntlich schnell und setzte sich gegen zwei Dortmunder Abwehrspieler durch. BVB-Torwart Roman Weidenfeller zögerte zu lange und wurde von Uth überlaufen. Der schob von links ins Tor ein - die Führung zum 1:0 bereits in der 3. Minute.

Erstes Tor für Götze seit seiner Rückkehr

Dortmund, das immer noch auf viele verletzte Spieler wie Raphael Guerreiro, Sokratis, Neven Subotic, Gonzalo Castro und Sebastian Rode verzichten muss, reagierte gelassen und wurde dafür belohnt: Ousmane Dembelé rannte acht Minuten später mit dem Ball durchs Mittelfeld und wird erst kurz vor der Strafraumgrenze aufgehalten. Der Franzose setzte nach und passte auf Mario Götze. Der schoss den Ball aus zentraler Position gefühlvoll rechts unten ins Netz (11. Minute). Für den Nationalspieler war es das erste Tor für Dortmund seit seiner Rückkehr von Bayern München.

1. Bundesliga 15. Spieltag - TSG 1899 Hoffenheim vs.  Borussia Dortmund | Reus Gelbe Karte
Schiri Brand und Reus: Die erste der beiden gelben KartenBild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

Beim zweiten Gegentor der Gäste gab deren Torwart erneut kein gutes Bild ab. Kerem Demirbay zog in der 20 Minute einfach mal aus 18 Metern ab. Den Ball faustete Weidenfeller zur Ecke - er wäre aber auch festzuhalten gewesen. Diese Standardsituation führte dann zum 2:1: Den Eckball köpfte Hübner aufs Tor, Sandro Wagner fälschte noch ab, nachdem er Gegenspieler Sven Bender von sich weggeschubst hatte. Weidenfeller kam noch mit den Fingern an den Ball, aber halten konnte er ihn nicht (20.). Nachdem Wagner nach der Partie die Szene in der Wiederholung sah, gab er zu: "Das war intuitiv, aber jetzt, wo ich es sehe, ist es Foulspiel."

Loch im Spielertunnel

Drei Tore nach 20 Minuten: Es war ein temporeiches Spiel mit zahlreichen Chancen und zahlreichen Karten. Sogar einer Gelb-Roten. Die sah ausgerechnet Dortmunds Spielmacher Marco Reus. Sowohl er als auch sein Gegenspieler Nadiem Amiri hielten sich in einem Laufduell fest. Der Hoffenheimer fiel zu Boden und Schiedsrichter Benjamin Brand sah sich zum Platzverweis gezwungen - eine sehr harte Entscheidung kurz vor der Halbzeitpause (41.) Diese Szene bleibt in Sinsheim in Erinnerung: Reus trat frustriert im Spielertunnel gegen die Wand, und die hat nun ein Loch.

Als es ob es keine Pause gegeben hätte, ging das Spiel in der zweiten Hälfte munter weiter. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff passte Pavel Kaderabek in den Strafraum. Wagner kam angerauscht, traf aus fünf Metern aber nur den rechten Pfosten. Keine 20 Sekunden später zappelte der Ball auf der anderen Seite im Netz: Der quirlige und schnelle Antreiber Dembelé, der später verletzt ausgewechselt werden musste, spielte erneut den Pass genau zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stelle. Pierre-Emerick Aubameyang setzte sich gegen Niklas Süle durch und hob den Ball gefühlvoll über TSG-Torwart Oliver Baumann (48.) zum 2:2-Ausgleich.

"Fehlentscheidungen"

Die vielen Nickligkeiten, die vielen Unterbrechungen - die TSG  machte das clever, brachte so Dortmund immer wieder aus dem Spiel, das trotz Unterzahl jetzt stärker spielte. Insgesamt gab es acht Karten, eine davon Rot. "Ein hart geführtes Spiel. Am Ende mit zehn Mann ist das Ergebnis mehr als verdient", meinte Dortmunds Marcel Schmelzer. "Zwei unfassbare Fehlentscheidungen", kritisierte Dortmunds Hans-Joachim Watzke den Platzverweis von Reus und den Schubser von Wagner. 

In der letzten Minute der regulären Spielzeit hätte Andrej Kramaric das Spiel entscheiden müssen. Tat er ab nicht. Der Hoffenheimer zirkelte den Ball aus neun Metern genau in die Arme von Weidenfeller. Damit bleibt die TSG in der Tabelle einen Punkt vor den Dortmundern.

Noch nicht genug von der Partie? Dann können Sie hier die einzelnen Szenen in unserem Liveticker noch mal nachlesen.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online