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Großdemonstrationen gegen Maut in Südafrika

7. März 2012

Zehntausende Menschen sind in Südafrika landesweit gegen eine geplante Mautpflicht auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaften nutzten die Demonstrationen für Aktionen gegen Billiglöhne in der Zeitarbeitsbranche.

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Streikende mit Plakaten (Foto:reuters
Bild: Reuters

Eine geplante Straßengebühr, die die Regierung am 1. April einführen will, rief den Unmut von zehntausenden Südafrikanern hervor. Nach Polizeiangaben zogen rund 45.000 Menschen friedlich durch das Zentrum von Johannesburg. Auch in Kapstadt und zahlreichen weiteren Städten fanden Demonstrationen gegen die Politik des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) statt.

Zwar sind die wichtigsten Städte des Landes bereits durch gebührenpflichtige Straßen verbunden, neue Mautrouten betreffen nun aber vor allem die Region Gauteng, in der auch Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria liegen.

In Südafrika leben 39 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und damit von weniger als einem Euro pro Tag. Die geplante Straßenmaut sorgt seit Monaten für hitzige Diskussionen. Bei Einführung müssen Autofahrer in der Region um Johannesburg mit Gebühren bis zu 550 Rand (etwa 55 Euro) monatlich rechnen. Kritiker befürchten zudem, dass in der Folge die Lebensmittelpreise steigen könnten.

Gewerkschaft gegen "moderne Sklaverei"

Aufgerufen hatte der größte Gewerkschaftsverband COSATU zu den Protesten. Neben dem Widerstand gegen die Straßenmaut zielte die Aktion auch gegen Billiglöhne in der Zeitarbeit. Laut COSATU halten Zeitarbeitsfirmen die Unternehmen davon ab, sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen.

fab/se (epd, afp,dapd)