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Großaktionäre kritisieren Deutsche Bank

30. März 2018

Die Krise bei Deutschlands größter Bank zieht immer größere Kreise. Stand zunächst nur Vorstandschef Cryan im Fokus der Kritiker, sieht sich inzwischen auch Aufsichtsratschef Achleitner Vorwürfen ausgesetzt.

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Symbolbild Dunkle Wolken über der Deutschen Bank
Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Nach tagelanger Ungewissheit über die Zukunft von Deutsche-Bank-Chef John Cryan fordern mächtige Aktionäre eine klare Ansage von Aufsichtsratschef Paul Achleitner. "Warum ist von Achleitner nichts zu hören?", sagte der Vertreter eines der größten Anteilseigner des kriselnden Geldhauses, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag zu Reuters.

Ein anderer wichtiger Aktionär äußerte sich ähnlich: Eine klarere Kommunikation wäre in der jetzigen Situation hilfreich. Die Deutsche Bank wollte sich nicht zu den Forderungen der Anteilseigner äußern.

Was will Achleitner?

Cryan hatte am Mittwoch in einem Brief an die Belegschaft klar gemacht, dass er trotz der zähen Sanierung und einiger Rückschläge in jüngster Zeit gerne im Amt bleiben würde. Tags zuvor war allerdings durchgesickert, dass Achleitner mit der Suche nach einem Ersatz für Cryan begonnen hat, der die größte deutsche Bank seit Mitte 2015 führt.

"Cryans Schreiben an die Mitarbeiter liest sich wie eine Bestätigung, dass er auf seinem Platz bleiben will. Aber wo ist die Unterstützung des Aufsichtsrats?", hieß es von Seiten des Großaktionärs. "Irgendeine Form von Bestätigung wäre für die Investoren sehr hilfreich, ebenso für den Finanzmarkt insgesamt. Wir können nicht wirklich mehr tun, als das zu fordern. Aber die Tatsache, dass es bis dato keine Rückendeckung (für Cryan) gibt, sagt natürlich etwas aus."

"Keine überhastete Lösung!"

Ein Investor erklärte, es sei irritierend, dass Achleitner seit Bekanntwerden seiner Suche nach einem Nachfolger für Cryan nichts unternommen habe, um gegenüber den Aktionären die Hintergründe aufzuklären. Achleitner müsse, wenn er einen Wechsel an der Spitze des Vorstands tatsächlich wolle, einen wirklich guten Kandidaten finden, der die Probleme der Bank auch nachhaltig angehen könne.

"Keine überhastete Lösung, das ist wichtig. Achleitner darf nicht einfach irgendwen installieren, nur um etwas zu tun." Ein großer Anteilseigner sprach Cryan das Vertrauen aus: "Von uns aus kann er auch bleiben, obwohl das wahrscheinlich jetzt nicht mehr so einfach möglich sein wird."

dk/ (rtr)