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Griechische Wirtschaft läuft weniger schlecht

13. August 2014

Die griechische Wirtschaft steckt seit Jahren in der Rezession. Im zweiten Quartal dieses Jahres ist sie weiter geschrumpft. Allerdings war das Minus kleiner als erwartet.

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Symbolbild - griechische Reeder drücken Steuerlast
Bild: Getty Images/Oli Scarff

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank nach vorläufigen Zahlen von April bis Ende Juni nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte das Statistikamt (Elstat) am Mittwoch in Athen mit. Ökonomen in Athen hatten mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet.

Damit verlangsamte sich der Abwärtstrend bereits das fünfte Quartal in Folge. Zum Vergleich: Noch Anfang 2013 war die Wirtschaft um sechs Prozent eingebrochen.

Das letzte Quartalsplus beim BIP liegt bereits sechs Jahre zurück. Danach stürzte die griechische Wirtschaft immer tiefer ab, seit 2010 ist der Staat von Hilfskrediten internationaler Geldgeber abhängig.

Tourismus entscheidend

Für das Gesamtjahr 2014 rechnet das Finanzministerium in Athen erstmals wieder mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 0,6 Prozent.

Von entscheidender Bedeutung wird die Entwicklung im dritten Quartal sein. Dann werden die ersten konkreten Ergebnisse der Tourismussaison zum Tragen kommen.

Die griechische Wirtschaft profitiert in diesem Jahr von einem Touristenboom. Unklar sind jedoch die Auswirkungen der Ukraine-Krise und die Folgen des russischen Importstopps für EU-Agrarprodukte, die auch Griechenland treffen.

Beim Haushalt macht Griechenland Fortschritte. In den ersten sieben Monaten erzielte die Regierung einen sogenannten primären Haushaltsüberschuss - ohne Zinslast - in Höhe von knapp 2,3 Milliarden Euro. Dies berichtete der stellvertretende griechische Finanzminister Christos Staikouras. Bereits 2013 hatte Athen erstmals seit zehn Jahren wieder einen Primärüberschuss von 1,5 Milliarden Euro im Etat erreicht.

Haushaltsloch

Einschließlich der Zinsen, die auf die aufgenommenen Schulden zu zahlen sind, klafft aber weiter ein enormes Loch im Etat. Der Primärüberschuss ist eine rein rechnerische Größe. Der Wert ist dennoch wichtig, weil er auch anzeigt, wie gut Griechenland bei der Kontrolle der Kosten für den Staatsapparat vorankommt.

Die Eurogruppe hatte Athen bei einem Primärüberschuss Erleichterungen bei den Konditionen der gewährten Kredite in Aussicht gestellt. Athen hofft auf niedrigere Zinsen und längere Zahlungsfristen. Beratungen dazu werden im Herbst erwartet.

bea/qu (dpa,rtr)