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GLÜCKSMASCHINE | Jetsün Khandro Rinpoche

10. August 2016

Von Kind auf werden wir darauf konditioniert, uns mit anderen zu vergleichen, mehr zu wollen, etwas Neues zu wollen, etwas Besseres zu wollen. Shopping wird zu unserem liebsten Hobby. Verwechseln wir Konsum mit Glück?

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Bild: DW

Gier: Clip Glück

Was ist Glück? Eine zutiefst menschliche Frage, die nicht nur Philosophen, Künstler, Forscher und andere Denker seit Urzeiten umtreibt und deren Beantwortung ganze Bibliotheken füllen könnte. Mit der Abkehr der materialistisch orientierten Gesellschaften von der Religion und mit dem damit verbundenen Wertewandel hat sich auch das Verständnis von Glück verändert. Wenn in den westlich orientierten Gesellschaften von 'Reichtum' die Rede ist, dann wird 'reich' häufig in einem Atemzug mit 'glücklich' genannt. Und in einer Gesellschaft, die fixiert ist auf Wohlstand, fortwährendes Wachstum, Konsum und Besitz gehen die nach Glück und Erlösung Suchenden eben nicht mehr in die Tempel des Glaubens, sondern in die Tempel des Konsums.

Kaufen wir uns glücklich?

Shopping gilt als Hobby, als Ausgleich zum oft tristen Arbeitsleben. Bei weiblichen Glückssuchern boomen Verkaufspartys und Shopping-Reisen - die Edel-Malls der Welt haben sich längst in Event-Paradiese verwandelt. Aber auch Männer kaufen Dinge, die sie nicht brauchen mit Geld, das sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen. All dies wird befeuert von einer milliardenschweren Werbeindustrie, die uns permanent einredet, dass wir etwa brauchen, was uns befriedigt – und was uns glücklich macht. Zufriedenheit wäre Gift für das Konzept der 'Begierdenindustrie'. Die Glücksmaschine der 'schönen neuen Welt' – das erste Perpetuum Mobile? Eine Zaubermaschine, die ewig in Bewegung bleibt?