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Geteiltes Echo in Pakistans Presse

10. Mai 2011

Gut eine Woche nach dem Tod Osama Bin Ladens ist der pakistanische Premier Gilani in Islamabad vor das Parlament getreten. Seine Rede ist Thema auf den Kommentarseiten der Tageszeitungen. Die Meinungen gehen auseinander.

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Pakistans Regierungschef Gilani am Montag (09.05.) vor dem Parlament (Foto: picture alliance / dpa)
Die Meinungen zur Rede von Premier Gilani gehen auseinanderBild: picture-alliance/dpa

Der erste Auftritt des pakistanischen Regierungschefs vor dem Parlament in Islamabad seit der Geheimaktion gegen Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden vor gut einer Woche ist an diesem Dienstag (10.05.) das beherrschende Thema auf den Meinungsseiten der englisch-sprachigen Tagespresse in Pakistan. Die Zeitung Dawn kommentiert in ihrem Leitartikel:

"Ob die zivile Führung Pakistan nun glaubt, dass Geheimdienst und Verteidigungssysteme versagt haben oder nicht – immerhin hat sie die Notwendigkeit erkannt, der Frage auf den Grund zu gehen, wie es Osama Bin Laden gelingen konnte, in der Garnisonsstadt Abbottabad unterzuschlüpfen. Premierminister Yousuf Raza Gilani hat dem Parlament mitgeteilt, dass es eine Untersuchung geben wird – ausgeführt von einem leitenden Armeeoffizier. Die Ergebnisse sollen dem Parlament per Video gezeigt werden. Obwohl Gilani nicht konkreter wurde und unklar blieb, ob dabei auch eine militärische Antwort auf die US-Intervention diskutiert wird: Seine Ankündigungen waren willkommen."

Der Kommentator der Tageszeitung The Nation zieht in seinem Kommentar eine enttäuschte Bilanz der Gilani-Rede:

"Wir hatten erwartet, dass der Premierminister die Bevölkerung darüber informiert, was genau am 2. Mai in Abbottabad passiert ist. In Gilanis Rede aber fehlte jede Strategie."

Die zu einem der größten privaten Medienhäuser Pakistans gehörende News International zitiert den Oppositionsführer der Nationalversammlung, Chaudhry Nisar Ali Khan. Er sagte in seiner Reaktion auf die Rede von Regierungschef Gilani:

"Der Premierminister hat die Nation enttäuscht. Tatsächlich ist das Scheitern der Geheimdienste das Scheitern des Regierungschefs selbst.

Und weiter zitiert das Blatt:

„Die US-Aktion hat sowohl UN-Resolutionen als auch die pakistanische Souveränität verletzt. (…) Pakistan ist bei Freund und Feind zur Witzfigur geworden."

Autor: Maqbool Malik
Redaktion: Esther Felden