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"Wir sind Menschen, keine Zahlen"

16. Juli 2013

Aus Protest gegen die harten Sparmaßnahmen der Regierung wollen die griechischen Gewerkschaften ihr Land mit einem 24-stündigen Generalstreik lahmlegen. Im Blickpunkt: geplante Massenentlassungen im öffentlichen Dienst.

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Griechische Demonstranten ballen ihre Fäuste (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Unter dem Motto "Generalstreik - Wir sind Menschen, keine Zahlen" sollen an diesem Dienstag vor allem Staatsbedienstete und Bahn-Mitarbeiter die Arbeit niederlegen. Behinderungen wird es wohl auch im Flugverkehr geben. Fähren sollen hingegen regulär auslaufen.

Der von zwei großen Gewerkschaften organisierte Ausstand findet unmittelbar vor einer Abstimmung im Parlament über weitere Zugeständnisse an die internationalen Geldgeber statt. Um die nächsten Hilfstranchen ausbezahlt zu bekommen, muss das schulden- und rezessionsgeplagte Euroland dringend Fortschritte bei Reformen nachweisen, darunter weitere Kürzungen im öffentlichen Dienst. Bis Ende 2014 ist die Entlassung von 15.000 Staatsbediensteten vorgesehen, davon 4000 noch in diesem Jahr. Darüber hinaus soll unter anderem eine Steuer auf Luxus-Autos und Häuser mit Pool erhoben werden.

Kraftprobe

Noch in dieser Woche soll das Parlament das umstrittene Gesetz zum Stellenabbau im öffentlichen Dienst verabschieden. Die Billigung der Vorlage gilt als Kraftprobe für die Koalitionsregierung unter dem konservativen Regierungschef Antonis Samaras und seinem Vize, dem Sozialisten Evangelos Venizelos. Die Koalitionsregierung hat nur noch eine knappe Mehrheit von 155 Abgeordneten im 300 Sitze zählenden Parlament.

Schon am Montag hatten in Athen Polizisten und andere Staatsbedienstete mit Auto- und Motorradkorsos ein Verkehrschaos verursacht. Hupend fuhren sie vor die Büros der regierenden Koalitionsparteien. Anschließend drehten sie Runden im Zentrum der Hauptstadt.


wa/gri (rtr, dpa)

Griechen protestieren gegen Entlassungen im öffentlichen Dienst