"Geisterschiff" an Japans Küste angespült
29. Dezember 2019Das Boot wurde am Freitag an der Küste der Insel Sado in der Präfektur Niigato entdeckt. Bei fünf der Leichen handelt es sich um Männer. Die Identität der restlichen Leichen konnte wegen des Verwesungszustands nicht geklärt werden. Weitere Angaben wollte die Küstenwache zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen. Japanischen Zeitungsberichten zufolge soll nun untersucht werden, ob das Boot möglicherweise aus Nordkorea stammt. Auf dem Rumpf des Schiffes seien koreanische Schriftzeichen und Zahlen eingeritzt gewesen. Die Insel Sado liegt rund 900 Kilometer von Nordkorea entfernt.
Wie die Zeitung "Yomiuri Shimbun" berichtete, wurden in diesem Jahr bislang mehr als 150 mutmaßlich nordkoreanische Fischerboote an Japans Küste angespült oder in japanischen Gewässern aufgegriffen. Boote mit toten Besatzungsmitgliedern an Bord werden von den lokalen Medien als "Geisterschiffe" bezeichnet.
Experten zufolge fahren einige nordkoreanische Fischer weit auf das offene Meer hinaus, um die Regierungsvorgaben für größere Fänge zu erfüllen. Dabei geraten sie mit ihren alten und schlecht ausgerüsteten Booten oftmals in Schwierigkeiten und haben wenig Möglichkeiten, Hilfe zu rufen.
Japan hat zuletzt die Zahl der Patrouillenboote aufgestockt, um gegen nordkoreanische Fischwildererer vorzugehen. Im Oktober wurden rund 60 Besatzungsmitglieder eines nordkoreanischen Fischerboots im Japanischen Meer gerettet, nachdem deren Schiff nach einer Kollision mit einem Polizeiboot gesunken war.
djo/sti (afp, ape)