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Friedenspreis für Weißrussin

13. Oktober 2013

Swetlana Alexijewitsch gilt als Chronistin des Zerfalls der Sowjetunion und als mutige Aufklärerin. Ausgezeichnet wurde die Regimekritikerin für die Beschreibung "des Leids und der Leidenschaften" ihrer Mitmenschen.

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Die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch erhält in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (Foto: Daniel Roland/AFP/Getty Images)
Bild: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Friedenspreisträgerin 2013, Swetlana Alexijewitsch: Was kann Literatur bewirken

Die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch ist in Frankfurt am Main mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Alexijewitsch habe ihre ganze Kraft dazu verwandt, "diejenigen lebendig und hörbar werden zu lassen, deren Stimmen stumm bleiben", sagte der Vorsteher des Dachverbands der Buchbranche, Gottfried Honnefelder (Foto) bei der Verleihungszeremonie in der Paulskirche. Mit ihr werde eine Autorin geehrt, "die die Lebenswelten ihrer Mitmenschen aus Weißrussland, Russland und der Ukraine nachzeichnet und in Demut und Großzügigkeit deren Leid und deren Leidenschaften Ausdruck verleiht".

Moralisches Gedächtnis

Die 65-jährige Autorin, die als moralisches Gedächtnis des zerfallenden Sowjetimperiums gilt, lässt in ihren Büchern stets Betroffene zu Wort kommen. Sie wurde mit ihren dokumentarischen Werken über die Atomkatastrophe von Tschernobyl, den sowjetischen Afghanistankrieg oder die Rolle der Frauen in der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs bekannt.

An der Verleihung der renommierten Auszeichnung, die mit 25.000 Euro dotiert ist, nahm unter rund 1000 Gästen auch Bundestagspräsident Norbert Lammert teil.

Auf dem Messegelände geht nach fünf Tagen an diesem Sonntag zugleich die weltgrößte Bücherschau zu Ende. Es werden nochmals Zehntausende Besucher erwartet.

sti/re (dpa, epd)