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Politik

"Historischer Moment" für Kolumbien

22. November 2022

Nach mehrjähriger Pause haben Kolumbiens Regierung und die ELN-Guerilla ihre Friedensgespräche wiederaufgenommen. Vertreter beider Seiten geben sich optimistisch.

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Venezuela Caracas | Friedensverhandlungen zwischen Kolumbien und ELN-Guerilla
Reichen sich die Hände: Pablo Beltrán (l.) und Iván Danilo Rueda (r.)Bild: Ariana Cubillos/AP/picture alliance

Am ersten Tag neuer Friedensgespräche haben sich Vertreter der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation ELN zuversichtlich gezeigt: "Der Frieden ist unser Traum, die Veränderungen unser Weg", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die nach der ersten Kontaktaufnahme der Delegationen in einem Hotel in Venezuela veröffentlicht wurde. Man habe sich dort "mit Optimismus" getroffen, "um den Frieden herzustellen". Beide Seiten einigten sich darauf, "den Dialogprozess mit vollem politischen und ethischen Willen wieder aufzunehmen".

Der kolumbianische Friedensbeauftragte Iván Danilo Rueda sprach von einem "historischen Moment". ELN-Delegationsleiter Israel Ramírez Pineda alias "Pablo Beltrán" sagte, er hoffe, der Dialog werde "ein Instrument des Wandels" sein.

220.000 Tote

2016 hatte Kolumbiens größte Rebellenorganisation FARC ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Seither ist die marxistisch-leninistische "Ejército de Liberación Nacional" (zu Deutsch: "Nationale Befreiungsarmee") die stärkste verbliebene Guerillagruppe in dem südamerikanischen Staat. Die ELN soll noch über einige Tausend Kämpfer verfügen, die sich vor allem in Grenzgebieten zu Venezuela sowie an der Pazifikküste aufhalten.

Gustavo Pedro in Caño Cristales
Will Kolumbien in eine friedliche Zukunft führen: Präsident Gustavo Pedro (offizielles Foto)Bild: Privat

Der linksgerichtete Staatspräsident Gustavo Petro, früher selbst ein Guerillero, hat sich zum Ziel gesetzt, die bewaffneten Konflikte in seinem Land endgültig zu beenden. Die erste Runde der neuen Friedensgespräche soll 20 Tage dauern. Frühere Verhandlungen hatte die Vorgänger-Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque nach einem blutigen Autobomben-Anschlag 2019 abgebrochen. Insgesamt kamen im jahrzehntelangen Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär in Kolumbien rund 220.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.

wa/ust (afp, dpa)