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Frauen trotzen dem Fahrverbot

26. Oktober 2013

Ein paar mutige haben sich vorgewagt und demonstrativ gegen das Fahrverbot für Frauen in Saudi-Arabien verstoßen. Andere dagegen blieben verängstigt daheim.

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Verschleierte Frau am Steuer eines Autos (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Saudi-Arabien: "Frauen-Fahrtag" für mehr Rechte

Im Internet kursieren Video-Clips, auf denen man sieht, wie die Frauen ihren Wagen durch Städte in Saudi-Arabien steuern. Wann die Filme aufgenommen wurden, lässt sich allerdings nicht sagen.

Aufgerufen zu der Kampagne des zivilen Ungehorsams hatte eine Gruppe von Aktivistinnen, die gegen das vom islamischen Klerus hochgehaltene Fahrverbot für Frauen mobil machen will.

Von Festnahmen wurde bislang nichts bekannt. Die Behörden hatten für Verstöße gegen das Fahrverbot ein hartes Durchgreifen angekündigt. In einigen Stadtteilen von Riad waren sogar zusätzlich Polizisten postiert. Auch das Posten von Filmen im Internet, die die Kampagne gegen das Fahrverbot unterstützen, werde streng bestraft, hieß es im Vorfeld.

Drohanrufe

Die meisten Frauen aber blieben daheim. Einige hatten nach Angaben der Organisatorinnen Anrufe von Männern erhalten, die sich als Vertreter des Innenministeriums ausgaben und vor einer Teilnahme an der Aktion warnten.

Aktionstage gegen das Fahrverbot für Frauen hatte es bereits 1991 und 2011 gegeben. Saudi-Arabien ist das einzige Land der Welt, in dem es Frauen grundsätzlich verboten ist, Auto zu fahren. Das gilt auch für die zunehmende Zahl von Frauen, die im Ausland einen Führerschein erworben haben.

Der konservative islamische Klerus hatte sich im Vorfeld dieser Kampagne gegen jede Lockerung des Fahrverbots für Frauen ausgesprochen. In Saudi-Arabien ist der Wahabismus Staatsreligion, eine besonders dogmatische Variante des sunnitischen Islams.

uh/wl (dpa,rtr)