FIFA droht Nigeria mit Ausschluss
2. Juli 2010Nigeria sei zu weit gegangen. Wenn die Regierung ihre Position nicht innerhalb der nächsten zwei Tage ändere, dann würde das Land mit harten Strafen belegt und aus der FIFA ausgeschlossen. Das sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Man könne es einer Regierung definitiv nicht erlauben zu entscheiden, dass keine Nationalmannschaft mehr an internationalen Turnieren teilnimmt.
Hartes Durchgreifen des Präsidenten
Zwei Jahre lang dürften die nigerianischen Adler an keinem internationalen Wettbewerb mehr teilnehmen. Das hatte die nigerianische Regierung unter Präsident Goodluck Jonathan beschlossen. "Diese Maßnahme war notwendig wegen der schwachen Vorstellung bei der Weltmeisterschaft", sagte ein Sprecher von Goodluck Jonathan in Abuja. Die nigerianische Nationalmannschaft hatte bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika gegen Argentinien 0:1 verloren, gegen Griechenland 1:2 und gegen Südkorea nur unentschieden gespielt. So wurde Nigeria dann am Ende Gruppenletzter.
"Fußball neu organisieren"
Jonathan hat sich zu der drastischen Sanktion gegen die Nationalspieler entschieden, "um den Fußball in Nigeria neu zu organisieren." Aber nicht nur die Spieler sind betroffen - Jonathan kündigte an, auch gegen die Funktionäre des nigerianischen Fußballverbandes Konsequenzen zu ziehen. "Sollten finanzielle Missstände entdeckt werden, werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen", sagte ein Sprecher.
Erfahrungen sammeln
Der NFF (Nigeria Football Federation) hat einen anderen Plan, um aus der Misere herauszukommen. Er kündigte an, jetzt besonders viele Länderspiele zu absolvieren, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Zuvor hatte sich der Fußballverband bei Nigerias Regierung und bei den Nigerianern für das frühe Ausscheiden entschuldigt.
Drohender Ausschluss aus FIFA
Nun bleibt abzuwarten wie Präsident Jonathan sich entscheiden wird. Bleibt er bei den drastischen Maßnahmen gegen das Nationalteam droht dem gesamten nigerianischen Fußballverband die Suspendierung durch die FIFA. Der Fußball-Weltverband wendet sich strikt gegen jede Einmischung von Seiten der Politik in die Autonomie des nationalen Verbandes. "Unsere Statuten verbieten jegliche Form politischer Einmischung", sagte die FIFA in einer Stellungnahme.
Autorin: Christine Harjes (SID/RTR/dpa)
Redaktion: Katrin Ogunsade