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Ex-CIA-Mann tritt gegen Trump an

9. August 2016

"Donald Trump spricht die schlimmsten Ängste der Amerikaner an", beklagt Evan McMullin: Unterstützt vom konservativen Lager geht der frühere CIA-Offizier ins Rennen um das US-Präsidentenamt. Er könnte Trump schaden.

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Repubikaner Ecan McMullin, Ex-CIA-Mitarbeiter und neuer US-Präsidentschaftskandidat (Quelle: privat)
Bild: privat

Weil er Donald Trump als Präsidenten der USA verhindern will, tritt der ehemalige CIA-Mitarbeiter Evan McMullin als unabhängiger Kandidat an. "Trump spricht die schlimmsten Ängste der Amerikaner an. Und das in einer Zeit, in der wir Einheit brauchen, nicht Spaltung", schreibt der 40-jährige McMullin auf seiner Homepage. Auch von der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton fühlten sich Millionen Amerikaner nicht repräsentiert, weshalb er nun selbst antrete.

Wer steckt hinter McMullin?

Offenbar getragen von Trump-Gegnern im konservativen Lager erklärte McMullin, es sei an der Zeit, dass "eine neue Führungsgeneration" aufstehe, und er stelle sich dieser Herausforderung.

Auf Facebook: "Evan McMullin for President" (Quelle: facebook)
Auf Facebook: "Evan McMullin for President"Bild: https://www.facebook.com/mcmullinforpresident

Spekuliert wird über eine Unterstützergruppe mit Verbindungen zu Mitt Romney, dem gescheiterten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner von 2012. McMullin arbeitete von 2001 bis 2011 für die CIA. Ab 2013 beriet er den außenpolitischen Ausschuss des Repräsentantenhauses. Er galt als Anti-Terror-Experte des Auslandsgeheimdienstes.

McMullin ist chancenlos, könnte aber möglicherweise doch den Wahlausgang beeinflussen. In etlichen Bundesstaaten ist die Frist für unabhängige Kandidaten, um überhaupt auf den Wahlzettel zu kommen, bereits verstrichen. In anderen müsste McMullin dafür viele Unterschriften sammeln. Für einen Wahlkampf würde er zudem sehr schnell sehr viel Geld benötigen. Allerdings könnte McMullin Trump in Utah empfindlich schaden. Er stammt aus dem Bundesstaat und ist wie viele Einwohner Mormone. Nur in traditionell republikanisch dominierten Bundesstaaten wäre es denkbar, dass er Trump das Spiel verdirbt.

Neben McMullin treten zwei weitere unabhängige Kandidaten bei der Präsidentenwahl an: Gary Johnson für die Libertäre Partei und Jill Stein für die Grünen.

Brandbrief von 50 Republikanern

Die Kandidatur McMullins gilt als weiteres Indiz dafür, dass Trumps Nominierung die Republikaner nach wie vor tief spaltet. Dies wurde auch durch einen gemeinsamen Brief von 50 Republikanern dokumentiert, die früher wichtige Funktionen in der US-Regierung innehatten. "Niemand von uns wird Donald Trump wählen", hieß es in dem von der "New York Times" veröffentlichten Schreiben. Der Milliardär wäre demnach "der gefährlichste Präsident der amerikanischen Geschichte". Zu den Unterzeichnern gehörten Ex-CIA-Chef Michael Hayden und der ehemalige Vize-Außenminister und Weltbank-Präsident Robert Zoellick.

SC/wl (afp, rtr, dpa)