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Euro-Inflation deutlich unter EZB-Ziel

30. Juni 2014

Die Preise in der Euro-Zone steigen kaum noch. Die Inflationsrate lag im Juni unverändert bei 0,5 Prozent - und damit deutlich unter dem EZB-Ziel von knapp zwei Prozent.

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Deutschland Steuereinnahmen Banknoten Kasse mit Euro-Scheinen und Münzen
Bild: picture-alliance/dpa

Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juni nach ersten Schätzungen bei extrem niedrigen 0,5 Prozent stabilisiert. Schon im Mai und im März hatte die Rate ebenfalls 0,5 Prozent betragen, jeweils verglichen mit demselben Monat des Vorjahres, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Im April waren es 0,7 Prozent. Ein halbes Prozen Inflation ist der tiefste Stand seit der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009.

Die Preise der einzelnen Warengruppen haben sich dem EU-Statistikamt zufolge im Juni sehr unterschiedlich entwickelt. Die stärkste Preissteigerung verzeichneten demnach Dienstleistungen mit plus 1,3 Prozent. Bei der Energie waren es hingegen nur 0,1 Prozent und bei den sonstigen Industriegütern konnte gar kein Preisauftrieb festgestellt werden. Nahrung, Alkoholika und Tabak wurden demnach im Schnitt sogar 0,2 Prozent billiger verglichen mit Juni 2013.

1,0 Prozent Inflation in Deutschland

Zur Eurozone gehören Deutschland und die übrigen 17 EU-Länder mit der Gemeinschaftswährung Euro. In Deutschland betrug die Inflation im Juni nach bereits veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes ein Prozent. Sie stieg demnach ganz leicht von 0,9 Prozent im Mai, wie das Amt unter Berufung auf vorläufige Schätzungen mitteilte. Eine zu geringe Inflation kann unter anderem dazu führen, dass Unternehmen nur zögerlich investieren, weil sich die Investitionen nicht rentieren. Das würde das Wirtschaftswachstum hemmen.

Das Gegenteil der Inflation ist die Deflation. Die Europäische Zentralbank (EZB) sah zwar Anfang Juni offiziell keine Deflationsgefahr. Sie verschärfte aber ihren Kampf gegen die niedrige Inflation und das langsame Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Der EZB-Gouverneursrat beschloss daher mehrere Schritte, darunter eine Absenkung des Leitzinses und einen Strafzins für Banken, die überschüssiges Geld bei der EZB einlagern. Die EZB strebt stets eine Inflation von knapp unter zwei Prozent an.

wen/gmf (afp, rtr, dpa)