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EU verurteilt Terror-Überfall

30. September 2013

Nach dem blutigen Angriff auf ein Fachhochschule für Landwirtschaft im Nordosten Nigerias hat die Europäische Union dem Land ihre Solidarität versichert. Die Islamisten hatten mindestens 42 Studenten getötet.

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Grafik Nigeria (Grafik: DW)

Die Angreifer kamen nachts, als die Studenten der Landwirtschaftsschule schliefen. Wie Augenzeugen berichteten, drangen islamische Extremisten in den Schlafsaal eines Wohnheims in Gujba im nordöstlichen Bundesstaat Yobe ein und zerrten Studenten ins Freie. Dort seien sie regelrecht hingerichtet worden. Anschließend hätten die Täter weitere Studenten erschossen, als diese versuchten zu fliehen. Nach Angaben eines Hochschuldozenten setzten die Angreifer auch einige Räume in Brand.

EU versichert Regierung ihre Solidarität

EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton betonte, die Europäische Union "steht fest an der Seite Nigerias im Kampf gegen den Terrorismus". Zugleich verwies sie auf die Bedeutung der Gesetze und den Schutz der Menschenrechte.

Boko Haram unter Verdacht

Ein Militärsprecher und ein führender Vertreter der Polizei beschuldigten die islamistische Terrorgruppe Boko Haram, hinter dem Blutbad zu stecken. Boko Haram hat in den vergangenen Monaten mehrere Attentate auf Schulen in der Region verübt. Die Miliz kämpft seit 2009 mit terroristischen Methoden für einen islamischen Gottesstaat in Nordnigeria. Sie steht nach eigenen Angaben in engem Kontakt mit der Terrorgruppe Al-Kaida. Bei den Anschlägen und Kämpfen mit der Armee wurden Schätzungen zufolge mehr als 3600 Menschen getötet.

Im Mai verhängte die Regierung unter Präsident Goodluck Jonathan den Ausnahmezustand über Nordost-Nigeria. Das Militär geht seitdem massiv gegen mutmaßliche Aufständische vor, die ihrerseits die Zahl ihrer Angriffe auf die Bevölkerung erhöht haben. In vielen Dörfern und Gemeinden haben sich Selbstverteidigungsgruppen gebildet.

Ein Polizist blickt auf ein schwer beschädigtes Gebäude nach Schießereien in Saminaka im Bundesstaat Kaduna (Foto: dpa)
Erst am Samstag hatte es im Bundesstaat Kaduna Schießereien zwischen Polizei und Angreifern gegebenBild: picture-alliance/dpa

Nachrichten aus Nordost-Nigeria sind von der Propaganda beider Seiten gefärbt und schwer zu überprüfen. Beobachter haben kaum Zugang zu dem Gebiet. Nigeria ist mit seinen etwa 170 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land auf dem Kontinent. Rund die Hälfte der Nigerianer sind Muslime, etwa 40 Prozent bekennen sich zum Christentum.

kle/se (epd, kna, rtre, dpa, afp, ape)