Es ist vollbracht. Der EU-Sondergipfel ist am frühen Dienstagmorgen mit einer Einigung zu Ende gegangen. Vier Tage und vier Nächte hatten die 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union verhandelt, über das Corona-Hilfspaket, aber auch den Gemeinschaftshaushalt für die kommenden sieben Jahre. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die wegen des deutschen Ratsvorsitzes ja auch Gastgeberin in Brüssel war, sagte, sie sei sehr erleichtert. Andere Teilnehmern zeigten sich etwas emotionaler.
"Absoluter Rekord"
Selbst die von heftigen Streits geprägte außergewöhlich lange Verhandlungszeit von vier Tagen kann man, wenn man will, auch positiv sehen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen feiert sie sogar als Rekordzeit. Erst vor zwei Monaten habe sie den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Fonds vorgeschlagen, sagte von der Leyen: "Das ist in der Historie der EU ein absoluter Rekord für ein neues Haushaltsinstrument".
"Kein Fortschritt"
Stefan Kooths kann all die Gipfel-Euphorie nicht teilen. Im Interview erklärt der Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, warum er glaubt, dass die Einigung kein gutes Zeichen ist für die Zukunft der Europäischen Union.
Dax erreicht Vor-Corona-Niveau
Weniger skeptisch wurde die Einigung von Brüssel an der Frankfurter Börse aufgenommen. Die Freude der Anleger war hier zwischenzeitlich so groß, dass der Deutsche Aktienindex wieder das Niveau vor Beginn der Coronakrise erreichte.
Hier abonnieren Sie uns bei iTunes
Hier abonnieren Sie uns bei Google Podcast
Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Jan Winkelmann