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Erstes Urteil gegen Guantánamo-Häftling

19. November 2010

USA I: Republikaner wettern gegen erstes ziviles Urteil gegen Terrorverdächtigen +++ USA II: Obama hat GM gerettet, doch die Bürger danken es ihm nicht +++ Argentinien: Ureinwohner stellen politische Forderungen

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Ahmed Khalfan Ghailani. Ghailani - der erste Guantánamo-Häftling, der vor einem zivilen US-Gericht veruruteilt worden ist (Foto: AP)
Ahmed Khalfan Ghailani. Ghailani - der erste Guantánamo-Häftling, der vor einem zivilen US-Gericht veruruteilt worden istBild: AP

Nur einen von 286 Anklagepunkten gegen den terrorverdächtigen Tansanier Ahmed Khalfan Ghailani ließen die Geschworenen eines New Yorker Bundesgerichts gelten und sprachen den 36jährigen schuldig, 1998 an den Anschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia beteiligt gewesen zu sein. Das Strafmaß soll Ende Januar verkündet werden. Sechs Jahre lang hatte Ghailini zuvor im Gefangenenlager Guantánamo gesessen. Er war der erste Terrorverdächtige, der jetzt vor einem Zivilgericht abgeurteilt wurde. Das Verfahren gilt als Testfall für Obama, der das Lager Guantanamo schließen und die Insassen gegebenenfalls vor US-Zivilgerichten aburteilen lassen möchte.

Undankbares Wahlvolk

Der US-Autogigant General Motors hat sich am Donnerstag erfolgreich an der Börse zurückgemeldet. Der Kurs der Aktie lags am Ende des ersten Handelstages bei 34,19 Dollar, und damit deutlich über den Ausgabepreis von 33 Dollar. GM hat damit 16 Monate nach der Pleite den wohl größten Börsengang aller Zeiten über die Bühne gebracht. Besonders freute sich US-Präsident Barack Obama über die Wiedergeburt der Autoaktie. "Wir sehen jetzt endlich, dass sich einige der harten Entscheidungen, die wir während der Finanzkrise getroffen haben, auszahlen", so Obama. Diesen Erfolg hätte er vor den Kongresswahlen gebrauchen können. Dass die Wähler die Demokraten bei der Wahl Anfang November abgestraft haben, hat der US-Präsident nämlich nicht verdient, meint unser Kommentator.

Selbsbewusste Ureinwohner

Argentinien gilt als das europäischste der lateinamerikanischen Länder. Von den 40 Millionen Einwohnern sind nur 1,5 Prozent Angehörige indigener Völker - 600.000 Menschen, die sich aber seit einigen Jahren immer stärker auf ihre Herkunft und ihre Kultur besinnen. Ermutigt hat sie dazu nicht zuletzt auch der politische Machtwechsel im Nachbarland Bolivien: dort regiert mit Evo Morales zum erstem Mal seit der Eroberung Lateinamerikas durch die Spanier vor über 500 Jahren ein Angehöriger eines indigenen Volkes. In Argentinien beginnen die Ureinwohner jetzt ebenfalls, konkrete Forderungen zu stellen.

Redaktion: Mirjam Gehrke