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Felssturz schneidet Dorf von der Außenwelt ab

25. Dezember 2017

In Österreich hat ein Geröllrutsch mehr als 100 Menschen eingeschlossen. Die Bewohner des Dorfes sprechen dennoch von einem "Wunder" - nur Minuten vor dem Felssturz passierten Kinder die Straße, die nun verschüttet ist.

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Österreich Felssturz in Vals
Bild: picture-alliance/dpa/Zeitungsfoto.at

Nach einem gewaltigen Felssturz in Österreich sind rund 130 Bewohner eines Tals in Tirol von der Außenwelt abgeschnitten. In der Gemeinde Vals südlich von Innsbruck waren am Heiligabend große Mengen Felsen und Erdreich auf eine Straße gestürzt und hatten die Zufahrtsstraße bis zu 50 Meter hoch verschüttet.

40 Menschen aus neun Häusern mussten laut Polizei evakuiert werden, verletzt wurde niemand. Nach ersten Schätzungen waren mehrere zehntausend Tonnen Gestein abgerutscht. Der Hang sei weiter in Bewegung, berichteten Einsatzkräfte.

Der Berg bewegt sich weiter

Österreich Felssturz in Vals
Bis zu 50 Meter hoch liegen Felsbrocken und Erdmassen auf der ZufahrtsstraßeBild: picture-alliance/dpa/Zeitungsfoto.at

Rund 80 Bewohner aus dem hinteren Talbereich hatten zunächst darauf gehofft, am Montagabend aus dem Gebiet herauszukommen. Nach mehreren Erkundungsflügen mit einem Hubschrauber wurde die Sperre am zweiten Weihnachtsfeiertag aber sogar noch ausgeweitet. "Die Eingeschlossenen werden voraussichtlich noch zwei Tage nicht erreichbar sein", sagte Bürgermeister Klaus Ungerank der Nachrichtenagentur APA.

Durch die Ausweitung der Sperre wurde dann auch den 50 Bewohnern des Dorfs Padaun der Weg abgeschnitten. In dem Gebiet seien "derzeit noch Abstürze im Gange", sagte der Landesgeologe Gunther Heißel im Radiosender ORF Tirol. Einige tiefe Risse hätten sich zudem "sehr, sehr stark ausgedehnt". Die Dorfbewohner sollen nun per Hubschrauber notversorgt werden. Die Lage sei aber nicht ernst. "Für Weihnachten hat sich jeder eingedeckt", so Ungerank. Das Freiräumen der verschütteten Straße wird nach Angaben der Landesregierung gut drei Wochen dauern.

Österreich Felssturz in Vals
Von oben betrachtet wird deutlich, wie knapp die Geröllmassen vor den Häusern stopptenBild: picture-alliance/dpa/Zeitungsfoto.at

Das "Weihnachtswunder" von Vals

Wenige Minuten vor dem Felssturz am Sonntagabend gegen 18.15 Uhr hatten noch zufolge mehrere Kinder auf dem Weg zur Christmesse die Unglücksstelle passiert. Sie und auch andere Bewohner des Tals blieben unverletzt. Das sei, "auch wenn es kitschig klingt, ein Weihnachtswunder", sagte Tirols Landeshauptmann Günther Platter nach einer Krisensitzung in Vals.

cw/jj (afp, dpa)