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Mehr als ein Dutzend US-Spione

13. Juli 2014

Die Affäre um mutmaßliche US-Agenten in Deutschland ist wohl erheblich umfangreicher als angenommen. Laut "Bild am Sonntag" führt der US-Geheimdienst mehr als ein Dutzend Mitarbeiter der deutschen Regierung als Quellen.

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USA Fahne und Brandenburger Tor in Berlin (Foto: Getty Images)
Bild: Adam Berry/Getty Images

Im Visier des amerikanischen Geheimdienstes CIA sind nach Informationen der Zeitung "Bild am Sonntag" (Bams) die vier Ministerien Verteidigung, Wirtschaft, Inneres und Entwicklungshilfe. Letzteres sei für die CIA von Interesse, weil über das Entwicklungshilfeministerium verdeckte Operationen des Bundesnachrichtendienstes (BND) im Ausland liefen, schreibt die "Bams".

Viele der Spione arbeiten demnach schon jahrelang für den US-Dienst. Aufgrund der aktuellen Enthüllungen fänden derzeit aber keine Treffen zwischen ihnen und der CIA in Deutschland statt, erklärt das Blatt weiter. Darüber hinaus prüfen die US-Dienste derzeit angeblich, ihre Agentenführer in die US-Botschaften nach Warschau und Prag zu verlegen und von dort aus operieren zu lassen.

BND beobachtet Diplomaten

Wie die Zeitung weiter herausgefunden haben will, haben auch die deutschen Nachrichtendienste inzwischen auf die Affäre reagiert: Der US-Geheimdienst habe registriert, dass mehrere Botschaftsmitarbeiter seit einigen Tagen von Spezialisten des Bundesamtes für Verfassungsschutz observiert würden, schreibt die "Bild am Sonntag" unter Verweis auf amerikanische Geheimdienstler.

Laut "BamS" haben sich erstmals auch US-Stellen gegenüber der Bundesregierung zu den Spionagevorwürfen gegen einen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums geäußert. Es bestehe keine nachrichtendienstliche Verbindung zu dem Mann, soll es aus Washington geheißen haben.

Am Donnerstag hatte die Bundesregierung den obersten Geheimdienstler der Amerikaner in Berlin aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Begründet wurde der drastische Schritt mit den Ermittlungen gegen zwei mutmaßliche Spione der USA beim BND und im Verteidigungsministerium sowie den umfangreichen Spähaktionen des US-Dienstes NSA, die vor einem Jahr bekanntgeworden waren.

se/ml (dpa, afp)