Die Jungstars der WM - wen Sie im Blick haben sollten
Eine WM ist immer auch einer große Bühne. Manchmal übernimmt ein völlig Unbekannter die Regie. Erinnern Sie sich an Thomas Müller 2010 in Südafrika? Wir sagen Ihnen, wem wir den großen Durchbruch zutrauen.
Sardar Azmoun, Iran
Wenn es nach der Statistik geht, dann ist Sardar Azmoun schon ein absoluter Topstar: 22 Tore in 30 Länderspielen, und das mit nur 23 Jahren. Schade nur, dass Azmoun, der für Rubin Kazan in Russland spielt, sein Können bisher meist nur gegen international eher zweit- und drittklassige Gegner beweisen konnte. Aber vielleicht gelingt ihm ja in Russland der große Durchbruch.
Gabriel Jesus, Brasilien
Diesen Mann kennen wir aus dem Olympia-Finale. Am Ende durfte sich Gabriel Jesus mit seinen Brasilianern die Goldmedaille um den Hals hängen lassen. Der Mittelstürmer steht bei Manchester City unter Vertrag, der Marktwert des 21-Jährigen wird auf 70 Millionen Euro geschätzt. Solle Neymar die WM verletzt verpassen, könnte Jesus die Chance nutzen und noch weiter ins Rampenlicht rücken.
Rodrigo Betancur, Uruguay
Acht Jahre ist es her, da drückte ein "Uru" einer WM seinen Stempel auf. Diego Forlan war 2010 in Südafrika der beste Spieler des Turniers. Bis zu einer solchen Auszeichnung ist es noch ein weiter Weg für Rodrigo Betancur. Aber großartige Anlagen hat er. Zwar ist der Juve-Profi bisher nur Einwechselspieler, aber mit 20 Jahren hat er im zentralen Mittelfeld noch Zeit bis zum absoluten Durchbruch.
Giovani Lo Celso, Argentinien
Noch ist Giovani Lo Celso kein Stammspieler bei den Argentiniern. Aber ausgestattet mit viel Talent macht er den Arrivierten im Mittelfeld gehörig Druck. Bei Paris Saint Germain, seinem Arbeitgeber, lässt der Linksfuß sein Können immer wieder aufblitzen. Noch aber fehlt ihm die Konstanz. So könnte die WM nun für ihn zum Scheideweg werden mit 22 Jahren - internationaler Topstar oder nur "ganz gut".
Andrija Zivkovic, Serbien
Dass Fußballer vom Balkan technisch hervorragend ausgebildet sind, ist kein großes Geheimnis. Zivkovic bringt hier alles mit. Mit seinen nur 1,69 Metern ist er überall da zu gebrauchen, wo pure Körperlichkeit nicht so gefragt ist, also im offensiven Mittelfeld und auf den Außenpositionen. Bei Benfica Lissabon sammelt der 21-Jährige auch internationale Erfahrung, nun träumt er vom nächsten Schritt.
Hee-Chan Hwang, Südkorea
Der Mittelstürmer steht quasi auf dem Karriere-Sprungbrett und wartet nur darauf, dass es richtig losgeht. Von RB Salzburg aus haben schon einige Profis den Durchbruch geschafft. Hee-Chan Hwang ist mit seinem momentanen Marktwert von 7,5 Millionen Euro noch ein wahres Schnäppchen. Die Scouts werden seine Einsätze bei der WM aufmerksam beobachten.
Piotr Zielinski, Polen
Der zentrale Mittelfeldmann vom SSC Neapel ist mit seinen 24 Jahren eigentlich schon ein fertiger Spieler - und Leistungsträger beim italienischen Vizemeister. Auch in der polnischen Nationalmannschaft ist er wegen seiner Beidfüßigkeit und Flexibilität gefragt. Aber es wird schwierig sein, neben Superstürmer Robert Lewandowski zu glänzen.
Alexander Golovin, Russland
Golovin (l.), schnürt im Alltag für ZSKA Moskau seine Stiefel. Der zentral defensiv wie offensiv einsetzbare Mittelfeldspieler bringt es mit seinen 22 Jahren auf rund 20 Länderspiele, sein Marktwert liegt bei 10 Millionen Euro. Wird er mit dem Druck, der auf der Mannschaft der WM-Gastgeber umgehen können? Wenn ja, könnte er zum Liebling der Massen in Russland werden.
Mateo Kovacic, Kroatien
Sein Vorbild ist gleichzeitig sein Problem. Sowohl in der Nationalmannschaft wie auch bei Real Madrid hat Kovacic den großen Luka Modric vor oder neben sich stehen, bei Real dazu noch zusätzlich Toni Kroos. Und trotzdem bringt er es bei den Königlichen mit seinen 23 Jahren schon auf über 100 Spiele. Kovacic ist längst mehr als ein Geheimtipp.
Marcus Rashford
Wäre da nicht Jamie Vardy. Die Tormaschine von Leicester City ist momentan die Nummer eins als Nummer 9 bei den Engländern, so kann Marcus Rashford nur sporadisch ein Können in der Nationalelf unter Beweis stellen. Aber klar ist: Dem 20-Jährigen von Manchester United gehört die Zukunft. Klares Indiz hierfür: Er wird momentan mit 50 Millionen Euro gehandelt - wenn er denn zu haben wäre...
Hirving Lozano, Mexiko
Der Mexikaner geht für den PSV Eindhoven in den Niederlanden auf Torejagd. Und natürlich für seine Nationalmannschaft. Als Linksaußen hat er allein in der WM-Qualifikation viermal getroffen und seinen Marktwert auf 22 Millionen Euro gesteigert. Ein paar glanzvolle Auftritte nun bei der WM, und der 22-Jährige dürfte bald in eine der europäischen Topligen wechseln.
Ousmane Dembele, Frankreich
115 Millionen Euro hat der FC Barcelona für den Franzosen hingelegt, um ihn von Borussia Dortmund loszueisen. Dass er das Geld wert ist, konnte Dembele bisher in Spanien noch nicht beweisen. Verletzungen, Disziplinlosigkeiten, Formkrise. Es wird Zeit, dass der 21-Jährige wieder zu alter Form zurückfindet. Am liebsten in Russland. Doch wird er fit sein bei der WM?
Marco Asensio, Spanien
Bei Real Madrid kommt Asensio oft erst dann ins Spiel, wenn die Besten geschont werden sollen. Der Linksaußen ist trotz seines Marktwertes von 75 Millionen Euro längst nicht gesetzt im Star-Ensemble der Königlichen. Da ist es in der Nationalmannschaft auch nicht schwerer sich durchzusetzen. Sein kleiner Makel: zehn Länderspiele, null Tore bisher.
Timo Werner, Deutschland
Bis vor ein paar Monaten, keine Frage, war Timo Werner das größte Versprechen des deutschen Fußballs. Aber der pfeilschnelle Stürmer von RB Leipzig macht momentan seinen ersten kleinen Karriere-Knick durch. Läuft er in Russland zur Topform auf, könnte der 22-Jährige zum Weltstar werden und ein entscheidender Mann bei der Mission Titelverteidigung sein.
Eine WM ist immer auch einer große Bühne. Doch selten sind es die bekannten Topstars, die dort von sich Reden machen. Manchmal übernimmt ein völlig Unbekannter die Regie. Erinnern Sie sich an Thomas Müller 2010 in Südafrika? Wir sagen Ihnen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, wem wir den großen Durchbruch zutrauen.