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Die deutschen Bewerber für Olympia 2012 - Düsseldorf

Claudia Unseld 11. April 2003

Japans Vorposten in Europa und Modehauptstadt Deutschlands. Düsseldorf fehlt es nicht gerade an Selbstbewußtsein. Doch Olympia will man sich mit dem nahen Ruhrgebiet friedlich teilen.

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D-Dorf wirbt für Olympia: Natürlich zwischen VerwaltungsgebäudenBild: AP

Düsseldorf gilt als japanische Hochburg in Deutschland und wird neckisch "Nippons Hauptstadt am Rhein" genannt. Die 7.000 Japaner prägen Düsseldorfs Stadtbild. In der Gegend rund um den Hauptbahnhof kann man sich auf Japanisch genauso gut verständigen wie auf Deutsch. "Little Tokyo" nennen die Düsseldorfer das japanische Zentrum mit Spezialitätenrestaurants, mit japanischen Lebensmittel- und Buchläden und einem schmucken Nobelkaufhaus. Zwei japanische Kindergärten und eine japanische Internationale Schule, die größte in Europa, vervollkommnen das Angebot. Da ist es selbstverständlich, dass auch die großen japanischen Feste regelmäßig in den Rheinwiesen gefeiert werden - unter reger Anteilnahme der Düsseldorfer.

Düsseldorf, das ist auch die Stadt der Landesregierung Nordrhein-Westfalens, dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland mit über 18 Millionen Einwohnern. Die Landesregierung residiert fürstlich direkt am Rhein, zwischen der historischen Altstadt und der legendären Königsallee - kurz "Kö". So nennen die Düsseldorfer die "schickste Einkaufsmeile Deutschlands".

Am Rhein, nicht im Ruhrgebiet!

Düsseldorf mit seinen rund 600.000 Einwohnern liegt am Rande des Ruhrgebietes, einem städtischen Ballungsraum mit insgesamt etwa fünf Millionen Einwohnern und vielen Industrieanlagen. Wegen der zahlreichen Verwaltungssitze der Schwerindustrie hatte die Landeshauptstadt jahrzehntelang den Ruf, der "Schreibtisch des Ruhrgebiets" zu sein. Ein Großteil der rußenden, stinkenden Hochöfen wurde jedoch mittlerweile stillgelegt, das Ruhrgebiet hat sich inzwischen zu einem Dienstleistungszentrum gemausert, und Düsseldorf gilt nun als eine der größten Dienstleistungsmetropolen Deutschlands.

Düsseldorf Mediahafen
Neuer Zollhof Düsseldorf Der neue Zollhof am Hafen in Düsseldorf (Archivbild vom 12.10.1999). Die Bauten des us-amerikanischen Star-Architekten Frank Gehry, der auch schon das Guggenheim-Museum in Bilbao entworfen hat, sind mit ihren schrägen Fassaden einer der Blickfänge des neuen Düsseldorfer Medienhafens. dpa (Zu dpa Themenpaket "Wohnen am Wasser" vom 12.03.2002)Bild: dpa

Das schlägt sich auch im modern und nüchtern gestalteten Erscheinungsbild der Stadt nieder. Unternehmenszentralen, Wirtschaftsverbände, Ministerien - die Innenstadt ist voll gestopft mit den Firmengebäuden der Stahlbosse aus der Zeit der Jahrhundertwende, aber auch mit gläsernen Hochhäusern, in denen deutsche und multinationale Konzerne Niederlassungen eingerichtet haben. Die Europa-Zentralen von rund 3.000 ausländischen Unternehmen haben ihren Sitz in Düsseldorf. Aufgrund der großen japanischen Gemeinschaft in der Stadt zieht es natürlich besonders japanische Firmen nach Düsseldorf.

Dezentrales Konzept

In der deutschen Bewerbung für Olympia 2012 setzt Düsseldorf auf ein dezentrales Konzept: Mit Sportstätten in der gesamten Region Rhein/Ruhr und bereits 80 Prozent olympia-tauglichen Anlagen will man das Nationale Olympische Komitee überzeugen.