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Investitionen in Bildung und Wirtschaft vereinbart

1. Dezember 2009

Beim Besuch des pakistanischen Ministerpräsidenten wurde eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart. Die Bundesregierung unterstützt zudem zahlreiche Projekte und hofft auf Stabilität in Pakistan.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und der pakistanische Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani (Foto: AP)
Die Bundesregierung hat Interesse an stabilen Verhältnissen in PakistanBild: AP

Nach einem Treffen mit dem pakistanischen Ministerpräsidenten Yousuf Raza Gilani am Dienstag (01.12.2009) in Berlin äußerte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Hoffnung auf eine "Kräftigung der bilateralen Beziehungen." Als wichtigste Felder der zukünftigen Zusammenarbeit nannte sie neben dem Kampf gegen den Terrorismus die Energiepolitik, den Technologietransfer und die Bildungsförderung.

Bekämpfung des Terrorismus

Zudem hat die Bundesregierung vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um in der pakistanischen Provinz Belutschistan die Trinkwasserversorgung zu verbessern. Durch den Bau von Tiefbrunnen, Pumpstationen, Wasserbehältern und Zapfstellen sollen die Menge erhöht und die Qualität des Wassers gesteigert werden. Beides diene der Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in der ärmsten Provinz des Landes. Belutschistan ist im Länderdreieck von Pakistan, Afghanistan und Iran gelegen und wird häufig von radikal-islamischen Terroristen als Rückzugsgebiet genutzt.

Karte Pakistan mit der Provinz Belutschistan und der Haupstadt Islamabad
Belutschistan ist die ärmste pakistanische Provinz und liegt zwischen Afghanistan, Iran und Pakistan

Investitionsförderung

Das Wirtschaftsministerium nutzte den Besuch von Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani zur Unterzeichnung eines Investitionsförderungs- und -schutzvertrags zwischen beiden Ländern. Damit sollen Anreize für deutsche Unternehmen geschaffen werden, in Pakistan zu investieren. Diese Gelder dienen ebenso der Verbesserung der Lebensverhältnisse wie Investitionen in die Ausbildung von pakistanischen Jugendlichen. Beides, so Angela Merkel, diene dem Kampf gegen den Extremismus: "Wir wissen, dass Pakistan sehr stark unter den terroristischen Kräften leidet", sagte sie am Dienstag in Berlin. Deutschland wolle "alles dazu beitragen", was im Kampf gegen den Terrorismus getan werden könne.

Familien aus Waziristan einer im Nordwesten gelegenen Bergregion des Landes fliehen vor einer Militäroffensive gegen Al Kaida (Foto: AP)
Auf der Flucht aus Waziristan im Nordwesten Pakistans wegen einer Offensive gegen Al-KaidaBild: AP

Das 173-Millionen-Einwohner-Land Pakistan gehört weltweit zu den Staaten, die unter der Wirtschaftskrise besonders zu leiden haben. Deutschland hat deshalb rund 40 Millionen Euro Staatsschulden erlassen. Das Volumen des bilateralen Handels betrug im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Euro. Für das kommende Jahr sind zudem rund 120 Millionen Euro Entwicklungshilfe eingeplant, die vor allem der Gesundheitsvorsorge, der Bildung und den erneuerbaren Energien zu Gute kommen sollen.

Verständigung in der Region

Neben der wirtschaftlichen Unterstützung Pakistans mahnte die Bundesregierung aber auch an, das Verhältnis zu den Nachbarn Afghanistan und Indien zu verbessern. Vor allem das schwer zugängliche Grenzgebiet zu Afghanistan sei ein Tummelplatz internationaler Terroristen, an deren Bekämpfung die Bundesrepublik ein "sehr hohes Interesse" habe. Die Atommacht Pakistan ist in den vergangenen Wochen immer wieder von Terroranschlägen erschüttert worden.

Autor: Matthias von Hellfeld (kna/ap/dpa)
Redaktion: Ursula Kissel