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Deutsches Raumfahrzeug besteht Test

23. Juni 2012

Nach zehn Minuten war alles vorbei - und die Wissenschaftler um hunderttausende Messdaten reicher. Der Testflug des Raumfahrzeugs Shefex II verlief erfolgreich.

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Das von deutschen Wissenschaftlern enwickelte Raumfahrzeug Shefex II (Foto: DPLR)
Bild: DLR

Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR schossen das Modul mit einer Rakete von der norwegischen Insel Andoya gut 250 Kilometer hoch ins All. Nach zehnminütigem Flug mit einer Geschwindgkeit von 11.000 Stundenkilometern tauchte der unbemannte Flugkörper wieder in die Erdatmosphäre ein. Dabei überstand Shefex II Temperaturen von bis zu 2500 Grad Celsius und sandte Messdaten von mehr als 300 Sensoren zur Bodenstation. Getestet wurden neue Hitzeschutz- und Kühltechniken.

"Billiger als Space Shuttle"

"Mit dem Flug von Shefex II sind wir wieder einen Schritt weiter auf dem Weg, ein Raumfahrzeug zu entwickeln, das einfach gebaut ist wie eine Raumkapsel, aber Steuerungs- und Flugmöglichkeiten hat wie zum Beispiel das Space Shuttle - nur deutlich billiger", sagte Projektleiter Hendrik Weihs. "Shefex" steht für "Sharp Edge Flight Experiment" - "scharfkantiger Flugversuch" - und das ist auch das besondere an dem DLR-Flugobjekt: Anders bei herkömmlichen Raumfahrzeugen besteht bei "Shefex" die Verkleidung nicht aus abgerundeten und speziell gefertigten Kacheln, sondern aus ebenen Flächen.

Diese sind einfacher und damit kostengünstiger zu produzieren. Auch aerodynamisch sind die scharfen Kanten vorteilhaft. Um die hohen Temperaturen zu beherrschen, die beim Eintritt in die Atmosphäre an diesen Ecken entstehen, entwickelten die DLR-Wissenschaftler verschiedene Hitzeschutzsysteme, die jetzt getestet wurden.

Ziel des Shefex-Projekt ist es, einen neuartigen kleinen Raumgleiter zu bauen, der aus der Schwerelosigkeit des Alls unbeschadet und damit wieder verwendbar zur Erde zurückkehren kann. Wenn alles klappt, soll das Gerät ab 2020 zur Verfügung stehen.

wl/det (dpa, afp, dapd)