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Politik

Das Virus und seine Opfer - Wie Corona das Sterben verändert

Veröffentlicht 12. April 2021Zuletzt aktualisiert 12. April 2021

Fast 80.000 Menschen starben seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland. Hinter jeder Zahl in der Statistik steht eine traurige Geschichte, ein individuelles Schicksal von einem Menschen und seinen Angehörigen.

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Am Corona-Tod ist nicht nur schlimm, dass Menschen sterben, sondern auch, wie sie sterben. Denn durch Corona findet der Tod oft hinter verschlossenen Türen und in der Einsamkeit statt. Wie gehen wir damit um? Die Reporterinnen Nicola Albrecht und Susann von Lojewski gehen der Frage nach, wie sich unser Sterben durch Corona verändert. Sie haben mit Angehörigen gesprochen, wie Manu, der seine Verlobte Brittanya sehr jung an Corona verloren hat - sie wurde nur 29 Jahre alt. Noch von ihrem Krankenbett aus hatte die Rapperin über Instagram sich und ihren Fans Mut gemacht, den Kampf gegen die Krankheit gewinnen zu können. Wenige Tage später war sie tot. Ralf Brepohl verlor seine Mutter und fragt sich seitdem, ob er es war, der sie angesteckt hat, denn "ich hätte es mir nie verzeihen können". Oft sind Intensivpfleger*innen die Letzten, die an Corona erkrankte und sterbende Menschen begleiten dürfen. Und auch, wenn sie es gewohnt sind, geraten sie bei COVID-19 an ihre Grenzen. Pflegerin Celine Pinkau aus Senftenberg beschreibt den Moment, als sie zum ersten Mal einen lieb gewonnenen Patienten in einen seuchensicheren Leichensack stecken musste. "Ich habe geweint und gedacht, wo bleibt die Menschlichkeit an der Stelle? Wo bleibt die Würde?" Nicht immer können Seelsorger wie Stefan Pfeifer im Klinikum die Angehörigen trösten. Er hat Sorge, dass sie in große emotionale Not geraten, wenn sie sich nicht verabschieden können. Der Film erzählt, wie Corona unsere Sterberituale auf brutale Art verändert und was wir tun können, um auch in Zeiten von Corona das Sterben so würdevoll wie möglich zu gestalten.