Das bringt der Mai
Eigentlich lebt der Mai von seinem früheren Ruf. Was ihm zugeschrieben wird, passiert in Zeiten des Klimawandels schon im April. Dennoch: Der Mai besticht mit Demonstrationen, Liebesbekundungen und Science-Fiction-Spaß.
Ein ganz besonderer Baum
"Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus", heißt es in einem alten Volkslied. Im Mai wollen eben alle nach draußen. Deshalb geht das feierliche Aufstellen der Maibäume am Vorabend des 1. Mai meistens übergangslos in ein Fest über, an dem gelacht, getrunken und getanzt wird.
Demos zum Tag der Arbeit
Aber am 1. Mai wird nicht nur gefeiert: Rund um den Erdball gehen Arbeiter und Gewerkschafter auf die Straße, um für ihre Rechte einzutreten. Der Tag der Arbeit hat seinen Ursprung in der US-amerikanischen Arbeiterbewegung. Am 1. Mai 1886 begann ein Massenstreik. Ziel eine Reduzierung der Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden am Tag. Zwei Jahre später setzten die Arbeiter ihre Forderung durch.
Schön - aber giftig
Das Maiglöckchen ist ein Symbol für den fünften Monat des Jahres - so zart, so grün, so schön wie der beginnende Frühling. Aber Vorsicht! Die kleine Pflanze ist ziemlich giftig - man kann daran sterben! Immer wieder verwechseln Sammler den wohlschmeckenden Bärlauch mit dem Maiglöckchen. Und Kinder nehmen manchmal die roten Beeren in den Mund.
Tag der Pressefreiheit
Rund um den Globus nehmen staatliche Eingriffe und Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten zu. Der Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai soll deshalb auf die wichtige Rolle freier Medien hinweisen. Für die Deutsche Welle ist dieser Tag ebenfalls wichtig: Nicht nur, weil ihr die Pressefreiheit ein Anliegen ist, sondern auch weil sie am 03.05.1953 erstmals auf Sendung ging. Die DW wird also 65!
"Möge die Macht mit Dir sein!"
Der 4. Mai ist der inoffizielle Star-Wars-Tag. Das Datum beruht auf einem Wortwitz: Die englische Aussprache des Datums ("May, the 4th") hört sich ähnlich an wie der Anfang des Satzes "Möge die Macht mit dir sein" ("May the force be with you"), der häufig im Film vorkommt. Für Fans der Filmreihe ist das allemal die Gelegenheit, die Kostüme aus dem Schrank zu holen - oder zumindest die DVDs.
Der Wonnemonat
Unter Wonne verstehen wir heute eine große Freude. Der Begriff Wonnemonat bezieht sich aber auf etwas ganz anderes: Er geht zurück auf das althochdeutsche Wort "wunnimanod" und bedeutete Weidemonat. Der Mai ist also der Monat, in dem das Vieh vom Stall wieder auf die Weide getrieben wird. Aber zumindest die Rinder freuen sich darüber. Freuen wir uns also mit ihnen mit!
Weltlachtag
Am ersten Sonntag im Mai ist Weltlachtag. Die Idee stammt aus dem Lachyoga - bei dem ein grundloses, künstliches Lachen nach und nach in echtes Lachen über geht. Am 6. Mai um 14 Uhr Mitteleuropäischer Zeit treffen sich deshalb Menschen auf der ganzen Welt, um für eine Minute in ein globales Gelächter für den Weltfrieden einzustimmen. Lachhaft? Vielleicht. Aber zumindest ist Lachen gesund.
Tag der Befreiung
Am 8. Mai wird in vielen Ländern der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa gedacht. In englischsprachigen Ländern wird er als VE-Day (Victory in Europe Day) gefeiert. Mit der Kapitulation endete die Schreckensherrschaft der Nazis. In vielen Ländern ist der 8. Mai deswegen ein Feiertag.
Europatag
Den Europatag am 9. Mai erinnert an die Gründung der Europäischen Union. Denn an diesem Tag im Jahr 1950 schlug Frankreichs Außenminister Robert Schuman vor, eine Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen. Diese Rede legte den Grundstein der heutigen EU. Derzeit gehen immer mehr Menschen auf die Straßen, um auf die friedensstiftende Leistung der EU aufmerksam zu machen.
Vesakh-Fest
Buddhisten rund um den Globus freuen sich auf den ersten Vollmondtag des 6. Mondmonats. Denn dann wird das Vesakh-Fest gefeiert - diesmal am 12. Mai. Der heiligste buddhistische Feiertag bezieht sich auf die wichtigsten Ereignisse im Leben des Religionsgründers Siddhartha Gautama, also Buddhas. Buddha heißt so viel wie der Erwachte.
Schöne Plage
Der Maikäfer ist eine imposante Erscheinung und der Schrecken vieler Waldbesitzer. Das hängt damit zusammen, dass seine Population über mehrere Jahre hinweg gewaltig wächst und er dann alle vier Jahre massenhaft auftritt. Die Käfer fressen die Blätter, die Engerlinge die Wurzeln. Doch der Mensch schlug zurück: Noch bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden Maikäfer auch gegessen.
Sonntag ist Muttertag ...
... und nicht nur von "9 - 13 Uhr", wie diese Tafel zeigt. Dieses Jahr fällt er auf den 13. Mai. 1914 beschloss der US-Kongress einen entsprechenden Ehrentag für alle Mütter. Den ersten deutschen Muttertag gab es 1923. Organisiert hatte das der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber. Denn auch für die Branche ist der Muttertag ein Festtag.
Die Eisheiligen
Bevor empfindliche Pflanzen ausgesetzt werden, sollte man die Eisheiligen abwarten, also die Tage vom 11. bis zum 15. Mai. Sie sind den fünf Heiligen gewidmet: Mammertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und der Kalten Sophie. In der Bauernregel heißt es: Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht - bis die Sophie vorüber ist. Tatsächlich gibt es Mitte Mai oft Kälteeinbrüche!
Die Maibowle
Maibowle - oder auch Waldmeisterbowle - ist ein Getränk, bei dem eine Mischung aus Wein und Sekt mit den aromatischen Blättern des Waldmeisters versetzt wird. Bei der Dosierung sollte man allerdings vorsichtig sein: Denn zu viel Waldmeister kann erhebliche Kopfschmerzen verursachen. Ursache ist der Wirkstoff Cumarin. Nicht, dass der Maitrunk mit einem entsetzlichen Kater endet ...
Der obskure Handtuch-Tag
An jedem 25. Mai feiern Fans von Douglas Adams den "Towel-Day" ("Handtuch-Tag"). In dessen Roman-Trilogie "Per Anhalter durch die Galaxis" trägt der Protagonist Ford Prefect immer ein Handtuch bei sich, weil er dieses als das "so ziemlich nützlichste" sieht, was man auf Reisen mit sich führen kann. Wer also an diesem Tag ein Handtuch dabei hat, outet sich als Fan der skurrilen Buchreihe.
Weg mit der Kippe!
Am 31. Mai ist Nichtrauchertag. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief ihn 1987 ins Leben, um auf die Gefahren des Tabakkonsums aufmerksam zu machen. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto: "Pass auf, an wen Du Dein Herz verlierst". Denn Rauchen ist eine der wichtigsten vermeidbaren Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Freuden des Frühlings
Im Mai beginnt die Erdbeerzeit in Deutschland. Zwar gibt es sie rund ums Jahr zu kaufen. Aber so richtig gut schmecken sie nur ganz frisch. Und sie sind gesund. Denn Erdbeeren enthalten viel Vitamin C, Mineralstoffe und Polyphenole, die helfen, den eben erwähnten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vorzubeugen. Und sie sind kalorienarm. Man darf sich deshalb einen Klecks Sahne darauf gönnen.