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Cristiano Ronaldo: Fußballidol, Werbeikone und "Filmstar"

Ruben Kalus9. November 2015

Nicht nur auf dem Fußballfeld ist Real Madrids Stürmer ein Held, sein Ruhm reicht weit über den Rasen hinaus. Jetzt feiert eine Dokumentation Weltpremiere in London, die dem Phänomen Ronaldo auf den Grund geht.

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Cristiano Ronaldo
Bild: picture-alliance/dpa

"CR7" zählt zu den schillerndsten und gleichzeitig am stärksten polarisierenden Kickern der Welt. Die sportlichen Qualitäten des Portugiesen sind unumstritten, doch an Cristiano Ronaldos extrovertierten Auftreten scheiden sich die Geister. Während seine Fans ihm zu Füßen liegen, spornen ihn seine Neider und Kritiker an. "Der Hass treibt mich nach vorn", erklärte er gegenüber den spanischen Medien und gestand selbstreflexiv, sicher nicht der Bescheidenste zu sein. Dies zeigte er auch kürzlich in einem Interview mit der Zeitschrift Kicker. In diesem stellte Ronaldo erneut klar, dass er für sich selbst der Allerbeste ist. Ein derartiges Selbstbewusstsein kommt natürlich nicht von ungefähr. Neben seinem sportlichen Höhenflug ist Cristiano Ronaldo auch abseits des Rasens äußerst erfolgreich. Hier sechs Beispiele, welche Dimensionen der Hype um den Fußballer annimmt.

1. Eine Galaxie für den Galaktischen
Ronaldo, der Star, hat jetzt sogar seine eigene Galaxie. Zumindest dem Namen nach. Forscher der Universität Lissabon entdeckten dieses Jahr eine vermutlich über 13 Milliarden Jahre alte Gruppe von Sternen. Inspiriert vom Spitznamen des Fußballers nannten sie die Galaxie, die anscheinend maßgeblich Einfluss auf die Entstehung des Lebens auf der Erde gehabt haben soll, "CR7". Wie passend, dass auch die Superstars von Real Madrid "die Galaktischen" genannt werden. Allerdings liegt der Bezeichnung gleichzeitig eine Methode zur Datierung von weit entfernten Objekten im Universum zugrunde. "CR7" steht ebenfalls für "Cosmic Redshift 7".

Cristiano Ronaldo mit der UEFA-Trophäe als bester europäische Spieler 2014
Cristiano Ronaldo sammelt Trophäen am FließbandBild: picture-alliance/dpa

2. In Bronze verewigt
Hat sich Ronaldo selbst ein Denkmal gesetzt? Während ihn im All andere würdigen, sorgt "CR7" auf Erden womöglich selbst dafür. Auf seiner Heimatinsel Madeira wurde 2014 eine 3,40 Meter große und 800 Kilogramm schwere Ronaldo-Statue errichtet. Diese wurde unter anderem vom Ronaldo-Museum finanziert, das wiederum vom Fußballer selbst unterhalten wird.

Ronaldo als Denkmal
Ronaldo wurde mit der höchsten Verdienstmedaille Madeiras ausgezeichnetBild: picture-alliance/dpa/Goulao

3. Ronaldo als Marke

Stets perfekt gegelte Haare, gezupfte Augenbrauen und braungebrannte Haut: Ist Cristiano Ronaldo etwa eitel? Der Fußballer achtet übrigens nicht nur auf sein eigenes Aussehen: Sein Modelabel "CR7" vertreibt unter anderem Unterwäsche, Schuhe, Hemden. Die Werbefotos dafür macht Ronaldo natürlich selbst - eine weitere Möglichkeit, seinen durchtrainierten Körper außerhalb des Fußballfelds zu präsentieren.


Dass Fußballer oft modebewusst sind und auf ihren Stil achten, ist nicht neu. In den 70er Jahren setzte Günter Netzer auf die ewige Föhnfrisur, Roberto Baggios Markenzeichen war der knotige Rastazopf und David Beckham löste vor gut zehn Jahren eine wahre Welle des metrosexuellen Stils aus. Wie auch Beckham hat Ronaldo es verstanden, seinen Namen perfekt zu vermarkten. Ein Ronaldo Parfüm gibt es seit kurzem übrigens auch.

Ronald und eine Frau auf dem Cover der "Vogue"
Mode & Lifestyle: CR7 ziert nicht nur die Cover von SportzeitschriftenBild: picture-alliance/dpa

4. CR7 und sein Klon

Der junge Däne Shanta Ronaldo möchte gern wie sein Vorbild sein. Das bedeutet nicht nur, ein Ronaldo-Trikot und dieselbe Frisur zu tragen, wie man es häufig bei jungen Nachwuchsspielern auf dem Bolzplatz sieht. Shanta geht noch viel weiter: In den Sozialen Medien hat er den Nachnamen seines Idols übernommen, er kleidet und stylt sich wie Ronaldo und fährt zu Real Madrid-Spielen und Traingscamps, so oft er kann. Und das alles nur, um seinem Lieblingsspieler möglichst nah zu sein. Seine grenzenlose Obsession für den Portugiesen teilt Shanta Ronaldo erfolgreich im Netz. Auf Twitter folgen ihm knapp 16.000 Nutzer, bei Instagram sind es gut 11.000 Abonnenten.

Screenshot Twitter: Ronaldo-Fan Shanta Ronaldo
Bild: Twitter

5. Der König der Sozialen Netzwerke

Für Ronaldo sind solche Zahlen Peanuts. Er ist im Netz die beliebteste Person überhaupt. Wird in Fußballfachkreisen darüber diskutiert, ob Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo der besserer Spieler ist, herrschen hier klare Verhältnisse. Mit mehr 107 Millionen Likes schlägt er nicht nur Messi (ca. 81 Millionen), sondern auch jeden anderen Promi. Auf Twitter kann sich Ronaldo über gut 35 Millionen Follower freuen, auf Instagram folgen ihm ungefähr 35,6 Millionen Fans. Derartige Beliebtheit erfreut natürlich dank der enormen Reichweite auch sämtliche Werbepartner von Ronaldo. Die deutsche Firma Repucom hat einmal berechnet, was ein Post von Ronaldo theoretische Wert wäre. Der Betrag lag 2014 bei durchschnittlich 115.000 Euro. Mittlerweile dürfte es noch mehr sein.

Screenshot Twitter: Cristiano Ronaldo mit einem Nikeschuh
Bild: Twitter

6. Und jetzt auch ein Film

Ein Jahr lang begleitete der britische Regisseur Anthony Wonke den Superstar von Real Madrid und bietet erstmals auch faszinierende Einblicke in das Privatleben des glamourösen Fußballers. Warum Wonke, der zuletzt noch Filme über die Kriege in Syrien und Afghanistan drehte, ausgerechnet einen Fußballer porträtiert, beantwortete der bekennende Fußballfan der Zeitung "Die Welt" so: Ich habe mal einen Film über Sportler bei den Olympischen Spielen gedreht, das sind Menschen, die nach dem Höchsten streben, die das Maximum aus sich herausholen und große Stars werden wollen. Das fasziniert mich." Der Film feiert am Montag (09.11.2015) Premiere in London.

Screenshot Twitter: Cristiano Ronaldo Film Premiere
Bild: Twitter