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Citigroup in den roten Zahlen

15. Januar 2008

Die Kreditkrise hat die Citigroup schwer getroffen: Der größte US-Finanzkonzern muss die Rekordsumme von 18,1 Milliarden Dollar abschreiben. Stellen sollen gestrichen werden. Auch Hypo Real Estate lässt Federn

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Symbolfoto Krise bei der Citigroup, Quelle: dpa
Die Zeichen sind eindeutig: Abwärtstrend bei der CitigroupBild: picture-alliance/ dpa

Die Finanzkrise hat der US-Großbank Citigroup zum Jahresende den ersten Verlust seit ihrer Entstehung 1998 eingebrockt. Allein im vierten Quartal des vergangenen Jahres machte der Konzern 9,83 Milliarden Dollar (6,6 Milliarden Euro) Verlust. Wie die größte US-Bank am Dienstag (15.1.2007) in New York weiter berichtete, musste sie wegen Engagements in schlecht abgesicherte Hypotheken Abschreibungen von rund 18 Milliarden Dollar vornehmen. "Unsere finanziellen Ergebnisse in diesem Quartal sind ganz klar inakzeptabel", sagte der seit Dezember amtierende Konzernchef Vikram Pandit in New York. Im Vorjahresquartal hatte die Bank noch ein Plus von 5,1 Milliarden Dollar verbucht.

Staatliche Finanzspritzen aus Fernost

Immobilien-Verkaufsschilder in den USA, Foto: AP
Auch die Citigroup ist von der US-Immobilienkrise betroffenBild: AP

Die Citigroup erklärte, dass sie rund 12,5 Milliarden Dollar (8,4 Milliarden Euro) von Investoren eingesammelt habe. Fast sieben Milliarden Dollar davon stammten von der Regierung des asiatischen Stadtstaats Singapur. Weitere Finanzspritzen kommen demnach von der staatlichen kuwaitischen Investmentgesellschaft sowie vom saudiarabischen Prinzen und Citigroup-Großaktionär Walid bin Talal.

Auch Ex-Citigroup-Chef Sanford Weill gehört zu den Investoren. Citigroup streicht zudem die Dividende um mehr als 40 Prozent zusammen. In den vergangenen Monaten hatte die Citigroup-Spitze immer wieder betont, die Dividende müsse nicht angetastet werden.

Massenentlassungen geplant

Pandit will mit den Milliardenbereinigungen möglichst schnell einen Schlussstrich unter die Kreditkrise ziehen. Allerdings stehen in den Büchern der Bank noch immer Milliardenwerte im Zusammenhang mit hochriskanten Kreditgeschäften. Pandit arbeitet zudem am Umbau des Finanzriesen. Nicht zum Kerngeschäft zählende Bereiche sollen abgestoßen werden. Berichten zufolge steht Citigroup zudem vor einer Entlassungswelle. Die Bank plane den Abbau von mehreren Zehntausend ihrer über 300.000 Stellen.

Im November war bereits das Emirat Abu Dhabi mit 7,5 Milliarden Dollar als neuer Großaktionär eingestiegen. Zuvor hatte die Bank wegen der Kreditkrise bereits eine Milliardensumme abschreiben müssen und ihren Chef ausgewechselt.

Jahresbilanz von Hypo Real Estate lässt Dax purzeln

Allen Beschwichtigungsversuche zum Trotz musste auch die Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate am Dienstag (15.01.2008) in ihrer Jahresbilanz überraschend einräumen, nun doch in größerem Ausmaß von der US-Krise betroffen zu sein. Demnach brach das Ergebnis vor Steuern um ein Viertel auf 890 Millionen Euro ein. Das im Dax notierte Papier verlor daraufhin auf einen Schlag 30 Prozent und stürzte damit auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren.

"Gerade hat die Citigroup alle Karten auf den Tisch gelegt, und dann kommt eine Bank, die immer betont hat, keine Leichen im Keller zu haben, mit so einer Meldung. Es gab lange Zeit, den Markt auf so etwas vorzubereiten, das hat die Hypo Real Estate verpasst", sagte ein Händler. "Ein absoluter Vertrauensbruch", kommentierte Merck-Finck-Analyst Konrad Becker die Nachricht, die das Unternehmen zwei Milliarden Euro Börsenwert kostete. (ina)

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