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PolitikChina

Chinesen müssen ab nächstem Jahr länger arbeiten

13. September 2024

Die chinesische Regierung es lange vermieden, das Rentenalter zu erhöhen. Doch die Probleme sind zu offensichtlich.

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Drei betagte chinesische Frauen auf einer Bank
Eine wachsende Zahl alter Menschen verkraftet das chinesische Rentensystem nicht mehrBild: CFOTO/picture alliance

Der Druck durch die alternde Gesellschaft wurde zu groß. Deshalb hat der chinesische Volkskongress eine Erhöhung des seit Jahrzehnten unangetasteten Renteneintrittsalters gebilligt.

Männer können künftig erst mit 63 Jahren und nicht mehr mit 60 Jahren in Rente gehen. Frauen mit Stellen in der Verwaltung müssen dann drei Jahre länger bis zum Alter von 58 arbeiten. Arbeiterinnen müssen bis 55 im Erwerbsleben bleiben. Aktuell gilt hier noch eine Grenze von 50 Jahren. Die Änderung tritt ab dem 1. Januar 2025 in Kraft.

Demografische Entwicklung im Blick

Um den Schwund von Arbeitskräften zu verlangsamen, verabschiedet sich China damit von einer seit den 1970er Jahren starr gebliebenen Regelung. Die Volksrepublik hatte weltweit bislang eines der niedrigsten Renteneintrittsalter. Laut Nachrichtenagentur Xinhua ist die "neue Lage der demografischen Entwicklung" Grund für die Entscheidung.

Die chinesische Gesellschaft ist von einer rasanten Alterung betroffen. Grund dafür ist auch die niedrige Geburtenrate, an der das Ende der Ein-Kind-Politik bislang nichts änderte. Viele Familien in Städten können es sich gerade in der wirtschaftlich angespannten Lage nicht leisten, mehr als ein Kind zu bekommen.

China: Neue Kinder braucht das Land

Gestiegene Lebenserwartung

"Die chinesische Regierung muss handeln", sagte Xiujian Peng, Experte an der Victoria University in Australien. Eine schrumpfende Zahl von Werktätigen werde sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Volksrepublik ist im Jahr 2021 auf 78 Jahre gestiegen, 1960 waren es noch 44 Jahre. 2050 wird die Lebenserwartung wohl über 80 Jahren liegen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Beschäftigten, die für die steigende Zahl der Rentner aufkommen sollen.

fab/wa (dpa, rtr, afp)