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Politik

China droht die Überalterung der Bevölkerung

17. Januar 2022

Die Chinesen bringen immer weniger Babys zur Welt - und das trotz Lockerung der Ein-Kind-Politik. Der Rückgang der Geburtenrate könnte auch zur Gefahr für die Wirtschaft werden.

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China Zhangye City | Geburtsstation
Ist dieses Baby ein Einzelkind oder hat es Geschwister?Bild: Wang Jiang/Costfoto/picture alliance

Chinas Bevölkerung ist 2021 erneut nur noch sehr langsam gewachsen. Wie das Pekinger Statistikamt berichtete, wuchs die chinesische Bevölkerung im abgelaufenen Jahr um 480.000 Menschen. Die Gesamtbevölkerung wurde mit 1,4 Milliarden angegeben. Die Zahl der Geburten ging damit erneut drastisch um 11,5 Prozent auf 10,62 Millionen zurück. Damit liegt auch die Geburtenrate im bevölkerungsreichsten Land so niedrig wie seit mindestens 1978 nicht mehr. 

Das Statistikamt gab unter anderem die Corona-Pandemie als Ursache für den erneuten Rückgang bei Geburten an. Doch auch die Gewohnheiten von Frauen hätten sich verändert. Experten weisen schon lange auf die hohen Kosten für Wohnraum, Ausbildung und Gesundheit sowie die schwindende Bereitschaft zur Heirat hin. 

Chinesen werden weniger

Die Prognosen für die Demografie in China sehen nicht rosig aus. Offensichtlich altere die chinesische Bevölkerung schneller als erwartet, sagte der Ökonom Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management zu den Daten. "Das deutet darauf hin, dass Chinas Gesamtbevölkerung 2021 ihren Höchststand erreicht haben könnte."

China gehen die Babys aus

Es gibt auch weitere Signale für kommende Probleme. Chinas Wirtschaft ist vergangenes Jahr zwar noch stark gewachsen - um 8,1 Prozent gegenüber dem Krisenjahr 2020 -, doch das Wachstum hat sich zum Jahresende deutlich verlangsamt. Dabei werden auch die Folgen der Bevölkerungsentwicklung kritisch gesehen. Obwohl die Behörden 2016 die Ein-Kind-Politik gelockert hatten, und es Paaren vergangenes Jahr sogar erlaubten, drei Kinder zu bekommen, haben die Änderungen keinen Babyboom ausgelöst. In der chinesischen Führung mehren sich die Sorgen vor einer Überalterung des Gesellschaft sowie eines Arbeitskräftemangels.

fab/ehl (dpa, afp, rtr)