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BVB: geruhsame Pokalfahrt oder Achterbahn?

Sarah Wiertz
23. Oktober 2017

Englische Wochen für die Bundesligavereine: Der BVB hat mit Drittligist 1. FC Magdeburg ein vermeintlich einfaches Los in der zweiten DFB-Pokalrunde zu geteilt bekommen. Wären da nur nicht die angespannten Nerven.

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Deutschland Bundesliga- Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund- Peter Bosz
Bild: picture-alliance/dpa/H. Bratic

"Life is a rollercoster, you just gotta ride it", wusste schon Roman Keating vor siebzehn Jahren - damals stürmte der irische Sänger mit diesem Hit die Charts. Eine Art Achterbahnfahrt erlebt auch Borussia Dortmund zu Beginn dieser Saison. Ihr neuer Trainer Peter Bosz, ein Offensivfanatiker, entscheidet sich gerne für die spektakuläre Variante mit Looping, Korkenzieher und Hufeisenkurve. Nach anfänglichen Adrenalinkicks und großem Jubelgeschrei bereiten die unterschiedlichen wilden Fahrelemente allen Beteiligten offenbar aber doch größere Probleme.

"Wenn hier auch nur einer nach einer Krise fragt, gehe ich sofort". Die Nerven von Nuri Sahin nach dem 2:2 des BVB in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt wirkten ein wenig angespannt. "Für die Berichterstattung fehlt mir teilweise das Verständnis. Das ist krank", sagte der sichtlich erregter Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem DFB-Pokal-Zweitrunden-Spiel beim FC Magdeburg am Dienstag (20:45 Uhr MESZ, 20:30 Uhr MESZ im DW-Liveticker). Und Manager Michael Zorc schnaubte: "Die Bosz-Diskussion ist schizophren und lächerlich."

"Des Gefühls wegen einfach mal wieder gewinnen"

Während sich der Verein anscheidend lediglich auf einer Raupenbahnfahrt sieht, beschwören einige Medienvertreter bereits das ganz große Unglück: Dass nämlich der BVB den Halt verlieren und aus der Kurve fliegen könnte. Doch bei spektakulären Achterbahnen gehört der freie Fall einfach dazu. Der kam zum Leidwesen des BVB auf internationaler Ebene, der Champions League, etwas früher als erwartet. Die Fahrten in der Bundesliga dagegen waren bisher aufregend, bis auf die vergangenen zwei Spiele, da war die S-Kurve vielleicht doch etwas heftig und nichts für schwache Nerven.

"Wenn man in einer Woche drei Spiele nicht gewinnt, kann man sich vorstellen, dass ein Sieg wichtig wäre", erklärt Bosz. "Nicht nur, weil es im Pokal immer um alles oder Nichts geht. Sondern auch wegen des Gefühls, wieder mal zu gewinnen." Mit dem 1. FC Magdeburg als Gegner scheint die zweite Runde des DFB-Pokals am Dienstag für die Schwarz-Gelben ein vorhersehbarer Ritt zu werden, bei dem sich die Mägen aller Beteiligten wieder beruhigen dürften.

Damals, vor 17 Jahren

Der Drittligist hat am Wochenende im eigenen Stadion 0:3 gegen Unterhaching verloren. Und auch wenn Magdeburg eine große Pokaltradition hat und vor 17 Jahren - also zu Zeiten, zu denen Ronan Keating erfolgreich vom Leben auf der Achterbahn sang - einmal den großen FC Bayern in der zweiten Runde ausschalten konnte (4:2 im Elfmeterschießen), scheint ein zweiter freier Fall innerhalb kürzester Zeit doch sehr unwahrscheinlich. Und wenn, dann gibt es eine klare Ansage: Bitte anschnallen und ganz laut Schreien!

Alle Partien der zweiten DFB-Pokalrunde können Sie im DW-Liveticker mitverfolgen. Wir beginnen am Dienstag um 18:15 Uhr MESZ.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online