1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bouygues sagt Fusion ab

24. Juni 2015

Die französische Regierung war von Anfang an dagegen - nun hat auch der Mischkonzern Bouygues dem Konkurrenten Altice eine Absage erteilt. Altice wollte die Telekomsparte von Bouygues übernehmen.

https://p.dw.com/p/1FmUY
Bouygues Telecom
Bild: picture-alliance/dpa

Der französische Mischkonzern Bouygues hat ein Kaufangebot des Konkurrenten Numericable-SFR für seine Telekomsparte abgeschmettert. Das habe der Verwaltungsrat am Dienstagabend einstimmig entschieden, teilte das Unternehmen mit.

Er sei der Überzeugung, dass der Telekommarkt vor einer neuen Wachstumsära stehe und Bouygues Telecom dafür besonders gut positioniert sei. Zudem berge das Übernahmeangebot auch Risiken im Hinblick auf das Wettbewerbsrecht.

Zehn Milliarden Euro waren geboten

Insidern zufolge ist die Offerte zehn Milliarden Euro schwer. Altice, zu der der zweitgrößte französische Telekom-Konzern Numericable-SFR gehört, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Bouygues Telecom ist das drittgrößte Telekom-Unternehmen Frankreichs. Über ein Kaufinteresse des Milliardärs Darhi wurde schon länger spekuliert: Mit einer Übernahme könnte Numericable-SFR dem Marktführer Orange ernsthaft Konkurrenz machen. Numericable und Bouygues Telecom kommen zusammen auf über 30 Millionen Mobilfunkkunden und mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz.

Einkaufstour eines Milliardärs

Milliardär Drahi befindet sich zurzeit auf Einkaufstour und will auch außerhalb von Europa wachsen. Sein Kabel- und Telekomkonzern Altice, der Numericable-SFR kontrolliert, hatte jüngst angekündigt, 70 Prozent des US-Kabelanbieters Suddenlink Communications zu übernehmen.

Bei einem Zusammenschluss würde Orange gemessen an der Kundenzahl als Marktführer in Frankreich abgelöst. Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hatte wiederholt den Widerstand der Regierung gegen eine Übernahme bekräftigt. Er sei dagegen, ein Unternehmen zu schaffen, das zu groß sei, als dass man es scheitern lassen könne. Zudem würden durch eine Fusion Arbeitsplätze vernichtet.

iw/zdh (rtrs, dpa)