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Weniger Gewinn, Entlastung im Abgasskandal

2. August 2018

Die Ermittler haben laut einem Medienbericht bisher keine größeren Verfehlungen bei Dieselautos von BMW gefunden. Die Zwischenbilanz des Autobauers wird aber von höheren Kosten für neue Technik und Rohstoffe belastet.

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Spektakuläre Firmensitze München BMW Komplex
Bild: Christof Stache/AFP/Getty Images

BMW hat im zweiten Quartal deutlich weniger Gewinn eingefahren und ist bei der Rendite im Autogeschäft hinter Konkurrent Audi zurückgefallen. Wie der Münchner Konzern mitteilte, brach der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der zentralen Sparte Automobile um 14,5 Prozent ein auf gut 1,9 Milliarden Euro. Höhere Rohstoffpreise hätten ebenfalls zu Buche geschlagen.

Weil der Umsatz mit knapp 22,2 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau lag (plus 0,1 Prozent), ging die Marge auf 8,6 Prozent zurück. Das sind weniger als die 10,1 Prozent vor Jahresfrist, weniger als von Analysten erwartet und auch weniger als bei VW-Tochter Audi, die fürs zweite Quartal 9,2 Prozent vorweisen kann.

Daimler fährt bei der Rendite hinterher

Daimler verbuchte zwischen April und Juni in seinem Pkw-Geschäft eine operative Rendite von 8,4 Prozent. BMW bekräftigte, im Gesamtjahr in der Autosparte nach wie vor eine Ebit-Marge zwischen acht und zehn Prozent anzupeilen. Zudem bestätigten die Münchner die Ziele für den Konzern: Das Ergebnis vor Steuern soll das Vorjahresniveau erreichen oder leicht steigen.

Im zweiten Quartal sackte der Vorsteuergewinn des Konzerns um sechs Prozent ab auf 2,87 Milliarden Euro. Unterm Strich blieben 2,08 Milliarden Euro, das sind 6,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Analysten hatten mit noch stärkeren Rückgängen gerechnet. Der Umsatz des Autobauers gab um 2,9 Prozent nach auf 25,02 Milliarden Euro.

Gute Nachrichten im Abgasskandal

Trotz schrumpfender Gewinne gibt es auch gute Nachrichten für BMW. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, hätten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München I keine Hinweise auf größere Verfehlungen des Autokonzerns im Dieselskandal ergeben. Im Raum stand der Verdacht, dass auch Dieselmodelle von BMW mit betrügerischer Abgassoftware fahren.

Laut SZ liegen der Behörde Anhaltspunkte dafür vor, dass nur 7600 Fahrzeuge betroffen sind, und nicht wie ursprünglich angenommen 11.400. Zum Vergleich: VW hatte bei 2,4 Millionen Fahrzeugen in Deutschland die Abgasreinigung manipuliert und musste deshalb eine Strafzahlung von einer Milliarde Euro leisten, BMW könnte mit einer deutlich geringeren Buße davon kommen.

Versehen oder Betrug?

Der Autokonzern hatte laut dem Bericht im Februar gegenüber dem Kraftfahrtbundesamt eingeräumt, in zwei Fahrzeugmodellen unzulässige Abschalteinrichtungen eingebaut zu haben - gemeint waren die hoch motorisierten Typen 750xd und M550xd. Ob BMW zuerst die Behörde informierte, oder ob es genau umgekehrt war - darüber gibt es gegensätzliche Angaben.

BMW sprach von einem "Versehen", was die Staatsanwaltschaft jedoch anzweifelte und deshalb wegen Betrugsverdachts am 20. März eine Razzia bei dem Autobauer veranlasste, die für großes Aufsehen sorgte.

ul/zdh (rtr, dpa, sz)