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Blutige Anschlagsserie in Pakistan

10. Januar 2013

Pakistan wird von einer Reihe von Bombenexplosionen erschüttert. Besonders schlimm traf es die Provinzhauptstadt Quetta im Südwesten des Landes. Dort detonierten allein drei Sprengsätze. Es gab viele Tote und Verletzte.

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Der Anschlagsort in der pakistanischen Stadt Quetta (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Allein 86 Menschen starben in einem vielbesuchten Billardsalon in einem schiitisch geprägten Viertel von Quetta, der Haupstadt der Unruheprovinz Belutschistan. Bei der Detonation zweier Sprengsätze im Abstand von fünf Minuten wurden in dem Spiellokal zudem mehr als 120 Menschen verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Unter den Toten waren auch Polizisten, Journalisten und Rettungskräfte, die nach der ersten Detonation zum Tatort geeilt waren. Die zweite Explosion brachte das Dach des Gebäudes zum Einsturz, viele Opfer wurden von den Trümmern begraben. Die militante Sekte Lashkar-e-Jhangvi bekannte sich zu dem Anschlag und schickte nach eigenen Angaben zunächst einen Selbstmordattentäter vor, bevor sie per Fernbedienung eine Autobombe zündete. Angriffe von radikalen Sunniten auf die schiitische Minderheit sind in Pakistan keine Seltenheit. Es war der blutigste Anschlag auf Schiiten in Pakistan überhaupt. Laut Human Rights Watch wurden noch nie so viele Schiiten in einem Jahr in Pakistan getötet wie 2012.

Terrorserie erschüttert Pakistan

Schiitische Minderheit im Visier

Zuvor waren bei einer Explosion in einem Geschäftsviertel von Quetta elf Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden. Der Anschlag habe Soldaten einer paramilitärischen Einheit gegolten, sagte ein Polizeisprecher. Zu dem Bombenanschlag bekannte sich eine Separatistengruppe namens Vereinte Armee von Belutschistan. In der Provinz greifen separatistische Rebellen und militante Islamisten immer wieder Regierungstruppen an.

In einer überfüllten Moschee in der Stadt Mingora im Nordwesten des Landes wurden zudem mindestens 21 Menschen durch eine Explosion getötet. Mehr als 75 Menschen seien verletzt worden, hieß es. Nach jüngsten Erkenntnissen der Polizei handelt es sich dabei nicht um einen Unfall, sondern um einen Anschlag.

kle/qu/sti/uh (afp, dapd, dpa, rtr)